Preisträger der W. A. de Vigier Stiftung: Swiss Medendi

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03.07.2014

Swiss Medendi SA hat ein Infusionsgerät entwickelt, mit dessen Hilfe bei Infusionen auftretende gravierende Nebeneffekte weitgehend vermieden werden können.

Shahar Tsabari, CEO der in Lugano ansässigen Startup Firma Swiss Medendi SA, hat schon viel erlebt in seinem Leben. Geprägt hat ihn aber sicher die Erfahrung, als bei einer ihm nahestehenden Person Brustkrebs diagnostiziert wurde. Glücklicherweise konnte das verordnete Chemotherapeutika Leben retten, aber bei der Infusion traten äusserst schmerzhafte Gewebeverletzungen durch Nekrose und Blasenbildung auf. Die Patientin verlor fünf Venen des Oberarms.

Shahar Tsabari hat in Italien Medizin studiert; zusammen mit seinem in Israel erworbenen Physik-Wissen machte er sich mit Emilia Carla Pace daran, ein sicheres und intelligentes Infusionsgerät zu entwickeln. Nach vielen Versuchen entstand ein erster Prototyp aus Glas, der in einem Standard-Infusionsgerät den Tropfenzähler ersetzt und es erlaubt, das Blut ausserhalb des Körpers mit den Therapeutika zu binden.

«Die grösste Herausforderung war, das korrekte Gleichgewicht zwischen chemischen, physikalischen und technischen Parametern zu finden, damit eine Diffusionszone aus Blut und Therapeutika aufgebaut werden kann, die eine kontinuierliche Infusionsgeschwindigkeit erlaubt», sagt Shahar Tsabari. Labormessungen haben gezeigt, dass mit dem neuen Gerät Osmolarität und pH-Wert des entstehenden Blut-Therapeutika-Komplexes ausgezeichnet kontrolliert werden. Die Anerkennung blieb nicht aus. 2011 gewann Shahar Tsabari den Preis «Italia degli Innovatori».

Mit grossem persönlichen Einsatz machten sich Shahar Tsabari und Carla Pace daran, den funktionellen Prototypen zu industrialisieren. Aus eigenen Ersparnissen wurde die Patentierung finanziert. Mit grosser Befriedigung schliesslich hielten sie Ende des letzten Jahres die ersten fünf Infusionsgeräte HC100 in den Händen, hergestellt aus günstigen Standardkomponenten und steril verpackt.

Das erklärte Ziel des Unternehmers Tsabari ist es, möglichst schnell auf den Markt zu kommen. Qualitätsprozesse müssen eingeführt werden, und ein grösserer Produktionsbatch HC100 soll es erlauben, medizinische Versuche durchzuführen. Mediziner-Kollegen an einem renommierten europäischen Institut für Onkologie sind von der Produktidee begeistert und stehen bereit, die Versuche umzusetzen.

Um ihrer Geschäftsidee wirtschaftlich ein möglichst gutes Umfeld zu bieten, haben Shahar Tsabari und Carla Pace für ihr Jungunternehmen das Tessin gewählt. «Wir haben nach optimalen Rahmenbedingungen Ausschau gehalten, damit sich die Innovation verankern und möglichst schnell wachsen kann – ein wirtschaftliches Umfeld, von dem wir lernen und das die nötigen Instrumente zur Verfügung stellt, damit eine Idee zur Realität wird.» Das Swiss im Firmennamen drückt dieses Bedürfnis aus. «Der Weg ist lang, aber wir sind nicht allein. Wir fühlen uns akzeptiert und haben viele grossartige Fachleute kennengelernt, die uns helfen, unsere Hoffnungen in die Tat umzusetzen». Shahar Tsabari’s Pläne sind damit nicht am Ende: «Nach der Entwicklung des Infusionsgeräts für den Onkologie-Markt planen wir, andere Indikationen wie den Immunologie- oder Antibiotikamarkt anzugehen.»

Die Anerkennung durch den W. A. de Vigier Preis bedeutet dem Team viel. «Ein Meilenstein vorwärts zur erfolgreichen eigenen Firma Swiss Medendi SA. Care and Hope. Infused».

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