Mit den Personenzählsensoren von Xovis können zum Beispiel Flughäfen verhindern, dass sich vor Schalten Warteschlangen bilden. Mehrere europäische Flughäfen gehören bereits zu den Kunden des Berner Jungunternehmens. Gestern hat Xovis den Preis der W. A. de Vigier Stiftung erhalten. Auf startupticker.ch werden die Gewinner des Preises heute und in den kommenden Tagen vorgestellt.
24 Millionen Passagiere starteten und landeten im vergangenen Jahr am Flughafen Zürich. Da kommt es schon einmal zu Engpässen, die sogar dazu führen können, dass Passagiere einen Anschlussflug verpassen.
Die Lösung für das Problem kommt von der Berner Xovis AG. Das Unternehmen hat einen intelligenten Sensor entwickelt. Dieser zählt nicht nur die Passagiere, die sich am Flughafen beispielsweise in Richtung Sicherheitskontrolle bewegen. Er registriert auch das Passagierverhalten, wie Verweildauer in einer bestimmten Zone oder Richtungsänderungen. «Die Daten kann der Flughafen für die automatische Steuerung des Passagierflusses verwenden», sagt Studer. Und das funktioniert so: Registriert der Sensor in einer bestimmten Flughafenzone eine Menschenansammlung, können die nachfolgenden Passagiere mittels Signalisation in andere, noch freie Zonen oder an neu geöffnete Schalter umgeleitet werden. «Die Echtzeitanalyse des Personenflusses kann das Management auch für die kurzfristige Personalplanung nutzen», sagt Studer.
Das Besondere an dem Personenwegleitsystem ist, dass es zwar auf Videoaufnahmen basiert und dadurch laut Studer eine Zählgenauigkeit von 98 Prozent erreicht. Der Sensor übermittelt aber nicht Bilder, sondern nur anonyme Zähldaten. Dadurch braucht es keine zusätzlichen Server für die Auswertung und gleichzeitig gibt es keine Probleme mit dem Datenschutz.
Der Flughafen Zürich war der erste Kunde der Start-up-Firma, die im Gründerzentrum Bern (innoBE) untergebracht ist. Seit 2011 hängen 65 Sensoren im neuen Sicherheitskontrollgebäude des Flughafens. Sie messen die Auslastung vor den Sicherheitskontrollen, rote und grüne Ampeln leiten die Passagiere. Auch einige Flughäfen in Deutschland sind stark interessiert. Der Flughafen München hat sich bereits für die Sensoren von Xovis entschieden, um Wartezeiten zu messen und den Passagierfluss zu optimieren. Prinzipiell eignet sich der Sensor darüber hinaus für alle Orte, wo Kunden, Besucher oder Passagiere warten müssen.
Gestern erhielt die Xovis AG den Preis der Solothurner W. A. de Vigier Stiftung. Seit 1989 unterstützt die W.A. de Stiftung jedes Jahr Start-up-Firmen mit je 100 000 Franken. Die Starthilfe für Jungunternehmen wurde vor 25 Jahren von Unternehmer William A. de Vigier, der dieses Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, lanciert.
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