Finanzierung von Startups in Europa erreicht Rekordwerte

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08.04.2022
Symbolbild Statistik

Laut Startup-Barometer der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY haben Startups in Europa 2021 gut 88 Milliarden Euro Risikokapital angezogen – 141 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Schweiz fällt im Ländervergleich zurück.

EY hat den neuesten Startup-Barometer vorgelegt, der eine Übersicht zu Risikokapitalinvestitionen in Europa liefert. Laut EY wurden 2021 88.1 Millionen Franken investiert. Zum Vergleich: Von 2018 bis 2020 belief sich die Summe auf 88,9 Milliarden Euro. Auch die Zahl der Finanzierungsrunden erhöhte sich und stieg laut EY um 25 Prozent auf 8397. 

Zu den Gründen für die Rekordzahlen sagt Susanne Weissbäcker, Partnerin im Marktsegment Health & Life Sciences bei der Strategieberatung EY-Parthenon: «2021 war geprägt von einem enormen Anlagedruck auf Seiten der Investoren – die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen der letzten Jahre führten zu einer nie dagewesenen Liquidität im Markt, die angelegt werden musste.» 

Bei den Ländern liegt Grossbritannien deutlich vorne. Mit 33 Milliarden Euro flossen gut ein Drittel der gesamten Mittel in Unternehmen aus dem Vereinigten Königreich. Deutlich dahinter liegt Deutschland auf Platz 2 mit 17,3 Milliarden Franken. Auf Platz 3 rangiert Frankreich.

Schweiz fällt zurück

Die Schweiz folgt auf Rang 7. Laut EY erhielten Schweizer Startups im vergangenen Jahr 2.7 Milliarden Euro. Damit hat die Schweiz im Vergleich mit früheren Ausgaben des Barometers mehrere Ränge verloren. Im Startup-Barometer für 2020 hatte EY die Schweiz im europäischen Vergleich noch auf Rang 4 gesehen. Inzwischen haben die Niederlande, Schweden und Spanien die Schweiz überholt. Besser als beim investierten Kapital sieht es laut EY bei der Zahl der Finanzierungsrunden aus. Gemäss EY konnte die Schweiz bei diesem Kriterium den 4. Rang im europäischen Vergleich halten.

EY verwendet eine eigene Methodik. Dazu gehört, dass Unternehmen, die älter sind als zehn Jahre «weitestgehend» nicht berücksichtigt werden. So fliesst in der Schweiz etwa die Finanzierungsrunde von Nexthink nicht in die Statistik ein. Die absoluten Zahlen, die EY präsentiert, unterscheiden sich deutlich von denen anderer Datenbanken wie etwa Pitchbook oder auch den Daten des Swiss Venture Capital Reports. Einige Trends, zum Beispiel der starke Anstieg beim investierten Kapital in ganz Europa und das schwächere Wachstum in der Schweiz, werden jedoch auch von den globalen Datenanbietern beobachtet.

(Press release / SK)

1Comments

Martin Bode @ 09.04.2022 13:05

der Faktor Mensch und Überzeugungskraft im persönlichen Gespräch kommen im digitalen Hype entschieden zu kurz

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