Strategischer Investor für Virtual Global Trading

Die drei VGT-Gründer kennen den Strommarkt aus dem Effeff. Sie entwickelten jahrelang Software für das Management von sogenannter Regelenergie. Ende 2018 sahen sie die Chance für etwas Grösseres gekommen. Was ihnen vorschwebte, war eine SaaS-Plattform, die eine nie gekannte Transparenz im Strommarkt herstellen soll.

Unterdessen ist eNet betriebsbereit. Das Portal vernetzt Energieversorgungsunternehmen (EVU) mit den Verbrauchern (Consumer), mit Immobilienbesitzern, die dezentral Strom produzieren (Prosumer) und alle untereinander. eNet erlaubt zum Beispiel den Peer-to-Peer-Handel von Strom. «Der Verbraucher kann sich seinen Strommix selber zusammenstellen und die Herkunft seines Stromes nachvollziehen. Ausserdem können Verträge einfach verwaltet und Rechnungen bezahlt werden», erklärt CEO und Co-Gründer Michael Seeholzer, 

Die technische Voraussetzung für eine Teilnahme am Stromhandel ist ein Smartmeter im Keller. Noch sind diese intelligenten Zähler nicht weit verbreitet, doch das Energiegesetz schreibt vor, dass sie bis 2027 in 80 Prozent der Schweizer Haushalte und Unternehmen installiert sein müssen.

Drei Versorgungsunternehmen haben das Potential von eNet erkannt: Die Liechtensteinischen Kraftwerke (LKW), das Lenzburger Stadtwerk SWL Energie und AEW Energie AG, der EVU des Kantons Aargau. Alles drei wollen die White-Label-Technologie von VGT noch im laufenden Jahr aufschalten. Rund 700 EVU gibt es in der Schweiz. Das Interesse vom Markt, so Seeholzer, sei gross: «Wir sind täglich im Austausch mit diversen Energieversorgern aus der Schweiz und aus dem nahen Ausland.»

Zusätzlichen Schub gibt nun der Einstieg von AEW Energie AG. Der EVU hat sich verpflichtet, bis 2023 rund einen Drittel der VGT-Aktien zu übernehmen. Die Konditionen des Deals wurden nicht kommuniziert.

Marc Ritter, Leiter Geschäftsbereich Energie bei der AEW kommentiert: «Wir wollen gemeinsam mit der VGT neue Marktmodelle für die Schweiz entwickeln, unsere Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung ausbauen und auch einen Beitrag zur Erreichung der Zielsetzungen der Energiestrategie 2050 leisten».

(Press release / jd)

Bild: ZVG