In der Schweiz entsteht eine vielfältige App-Szene

Das grosse Geschäft mit Weihnachten wird vor dem Fest gemacht. Dies gilt für fast alle Branchen. Doch es gibt Ausnahmen. Eine davon sind Apps. Wenn neue Smartphones unter dem Baum liegen, werden sie in den Tagen danach aktiviert und dann die Downloads gestartet. Dieses Jahr wurden dabei nach Zahlen des Marktforschungsunternehmen Flurry gleich mehrere neue Rekorde aufgestellt. Allein am 25. Dezember gab es diesen Angaben gemäss 242 Millionen Downloads, so viel wie noch nie zuvor an einem einzelnen Tag. In der Woche vom 25. bis zum 31. Dezember wurden insgesamt 1.2 Milliarden Apps heruntergeladen. Auch diese Zahl war bisher unerreicht.

Schweizer Start-ups mischen in dem boomenden Geschäft fleissig mit. Dies zeigt eine Liste in der Januar-Ausgabe der Fachzeitschrift PCtipp. Die Redaktion hat die besten Apps für Schweizer gesucht. „Erfreulich viele der vorgestellten Apps stammen von Schweizer Software-Entwicklern“, schreibt Chefredaktor Hansjörg Honegger in seinem Editorial.

Auf der Liste stehen Apps von bekannten Shooting-Stars wie Koubachi, Kooaba oder Gbanga. Weitere Apps stammen von Firmen, die Serial Entrepreneurs gegründet haben. Eine von ihnen ist Dealscout. Die Software zeigt die Angebote von Rabattplattformen wie Deindeal, Groupon usw. auf einen Blick. Dahinter steht die Sploomy AG. Gegründet wurde das Jungunternehmen 2009 von Jason Fellmann und Oliver Walzer, die zuvor PartyGuide.ch aufgebaut haben. Die Ausgangs-Webseite wurde 2008 an die Axel Springer Schweiz AG verkauft.

Neben den sehr jungen Start-ups gibt es aber auch Firmen, die schon länger im mobilen Bereich aktiv sind. Zu ihnen gehört die Waadtländer ID Mobile SA, die schon mehrere Jahre Software für mobile Geräte entwickelt. In der PCtipp-Liste der besten Apps ist sie mit „Swiss Traffic“ vertreten. Die Software informiert nicht nur über Verkehrsbehinderungen aller Art, sondern auch über Wettervorhersagen.

Erfreulich ist nicht nur, dass viele in der Schweiz genutzte Apps aus der Schweiz stammen, sondern auch dass praktische alle App-Entwickler den internationalen oder sogar den globalen Markt anpeilen. Dies gilt selbst für junge und kleinere Firmen wie die Peakfinder GmbH von Fabio Soldati. Seine Software, die wie eine Panoramatafel die Namen von Gipfeln anzeigt, gibt es für die Alpen genauso wie für die USA und Kanada.