«Play to break taboos!», fordert Taboobreaker. Die Start-up-Firma in Winterthur entwickelt Lehrmittel für Jugendliche, die auf spielerische Art das Gespräch über sensible Themen wie Aids anregen. «Jugendliche fühlen sich bei diesen Themen oft auf sich alleine gestellt», sagt Firmengründerin Karin Stierlin. Die 39-Jährige weiss, wovon sie spricht: Sie hat unter anderem als Sexualpädagogin bei der Aids Hilfe Luzern und als Lehrerin gearbeitet. Als sie einmal von einem 14-Jährigen gefragt wurde, warum es so viele Dinge gebe, über die er mit niemandem reden könne, hat sich Karin Stierlin wiederum gefragt, wie die Heranwachsenden Verantwortung übernehmen sollten, wenn sie über gewisse Themen nicht Bescheid wüssten. Mit den Spielen will die Pädagogin das Schweigen brechen. Zum Beispiel mit dem Brettspiel Loveland, das die Themen Sexualität und Aids aufgreift. «Das Spiel mit Gleichaltrigen fördert das Gespräch über jene Themen, welche die Jugendlichen ungern mit ihren Eltern besprechen.» 2 000 Schüler haben bereits mit dem Prototypen von Loveland gespielt.
Gegründet hat Katrin Stierlin ihre Firma vor zwei Jahren. Seitdem geht der Ausbau kontinuierlich voran. Im März wurde das Team um zwei Köpfe erweitert. Im Juni konnte Taboobreaker die definitive Version von LoveLand präsentieren. Zudem konnte sich Stierlin über die Nomination für den Award der W. A. de Vigier Stiftung freuen.
Das Potenzial für eine Weiterentwicklung ist gross. Loveland eignet sich auch gut für andere Länder, da es sich an die jeweilige Kultur anpassen lässt. Das Taboobreaker-Team hat das Spiel in Indonesien getestet. «Am Schluss spielten sogar die Lehrpersonen mit», erzählt Karin Stierlin. Nun ist ein Pilotversuch in Südafrika geplant. Zudem befinden sich Spiele zu weiteren Themen in der Pipeline: dazu gehören Gender-Diversity und Unternehmertum.
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