Swisscom Startup Challenge: Das Abenteuer hat begonnen

Please login or
register
13.10.2014

Seit heute sind die fünf Gewinner der Swisscom Startup Challenge 2014 im Silicon Valley unterwegs. Im Interview erklären Ursula Oesterle, Leiterin Swisscom Outpost, und Stefan Kuentz, Investment Director Swisscom Ventures, die Hintergründe.

Das Valley ist noch immer der Startup-Hotspot schlechthin – welche Gründe hat das?
Stefan Kuentz: Das Valley ist einfach ein funktionsfähiger Marktplatz, der die besten Talente, Kapital, grosse Unternehmen und Hochschulen zusammenbringt. Und im Zentrum steht das grosse Thema Internet. Innovation entsteht im Valley in einer rasanten Geschwindigkeit, weil alles was es braucht, um Startups gross zu machen, aufeinander abgestimmt ist. Die Geschwindigkeit betrifft auch das Abwickeln von Finanzierungsrunden. Und das macht es zusätzlich attraktiv für uns dort zu investieren.

Ursula Oesterle: Das Valley ist der Ort, wo disruptive Innovation entwickelt wird. Weil wir hier eine grosse Masse an innovationsgetriebenen Entrepreneurs und risikobreiten Investoren haben, die bereit sind in eine Vielzahl von bahnbrechende Ideen zu investieren, die oft noch unausgereift sind. Das Silicon Valley entwickelt neue Märkte und Produkte, wohingegen London oder Berlin eher neue Produkte in vorhandenen Märkten hervorbringen. Das Valley lebt vom eigenen Erfolg - jeder IPO und grössere Exit generiert Wohlstand, wieder neue Investoren und Enterpreneurs, die wiederum neue Ideen generieren und nach neuem Erfolg suchen. Diese Evolution geht bis in den 70er Jahren zurück, als die Chip-Industrie eine Vielzahl von neuen Unternehmen und erster Venture Capitalists hervorgebracht hat.

Welche Chancen haben Schweizer Entrepreneurs im Valley?
Stefan Kuentz: Ein Schweizer Startup sollte sich die Expansion ins Valley gut überlegen. Das Valley hat ein sehr kompetitives Umfeld. Aber grundsätzlich glaube ich, dass es für jeden Unternehmer Sinn macht, der in einen globalen Markt einsteigen will, vor Ort die Luft zu schnuppern und für sein Business herauszufinden, was die jeweiligen Treiber sind. Das heisst nicht, dass man gleich ein Office eröffnen sollte. Mit der Swisscom Startup Challenge versuchen wir genau das: einen konkreten Einblick in das Ökosystem im Silicon Valley zu bieten. 

Und sonst glaube ich im Kern, dass nur diejenigen Schweizer Unternehmer ins Valley gehen sollten, die wirklich reif sind, d.h. ein Produkt entwickelt haben, das eine Einmaligkeit mit grossem globalen Wachstumspotenzial kombiniert, gesteuert über den US amerikanischen Markt.

Welche Möglichkeiten bietet das Valley Schweizer Startups im Valley Fuss zu fassen?
Ursula Oesterle: Das Silicon Valley bietet verschiedene „Softlanding Zones“. Verschiedene Inkubatoren bieten Arbeitsplatz und Netzwerk. Die KTI (Kommission für Technologie und Innovation) unterstützt zum Beispiel Swissnex San Francisco. Mit unserem Office in Menlo Park helfen wir auch gerne mit temporären Arbeitsplätzen, was natürlich Grenzen hat - zur Zeit arbeiten wir hier für eine Woche mit den fünf Gewinnern der Swisscom Startup Challenge 2014.

Mehr über die Aktivitäten von Swisscom im Silicon Valley erfährt man in einer ausführlicheren Version des Interviews.

Swisscom Startup Challenge
Über 100 Start-ups aus den Bereichen ICT, Media und Cleantech nahmen an der diesjährigen StartUp Challenge teil. Zehn qualifizierten sich fürs Finale und traten zum entscheidenden Pitch vor einer Fachjury an, die aus Swisscom Managern und Experten von venturelab bestand. Fünf Jungunternehmen ist es gelungen, mit ihrem Geschäftsmodell die Jury zu begeistern. Sie reisen nun während einer Woche durch das Silicon Valley. Dort werden die Jungunternehmen Kontakte zu internationalen Partnern und erfahrenen Investoren knüpfen sowie gemeinsam mit Mentoren am eigenen Geschäftsmodell feilen.

Die Gewinner
CashSentinel – sicher bargeldlos Gebrauchtwagen kaufen
Der Treuhandservice CashSentinel soll die Sicherheit beim Kauf oder Verkauf eines Gebrauchtwagens erhöhen. Mithilfe des Mobiltelefons können hohe Geldbeträge sicher überwiesen werden. Käufer und Verkäufer stimmen dabei zur gleichen Zeit dem Handel zu. Die Risiken in Zusammenhang mit einer Vorausüberweisung oder dem Herumtragen von viel Bargeld sind eliminiert.

Geosatis – Fussfesseln 2.0
Nicht-gewalttätige Straftäter sollen dank elektronischem, GPS-basiertem Monitoring einfacher, humaner und kostengünstiger resozialisiert werden – das ist das Ziel von Geosatis. Dazu stellt die Firma alle nötigen Produkte zur Verfügung: von der elektronischen Fussfessel über die Überwachungssoftware bis hin zur App. Der Betroffene kann in seinem gewohnten Umfeld bleiben, gleichzeitig werden Gefängniskosten eingespart.

Hoosh – das wirklich intelligente Marketing-Tool
Welches Keyword-Targeting soll das Unternehmen bei Google verwenden? Hat sich das Online- Ranking verbessert? Wie kann mehr Traffic auf der Webseite generiert werden? Bei solchen und ähnlichen Fragen kommt der Online Marketing Intelligence-Anbieter Hoosh zum Einsatz. Hoosh hilft Unternehmen dabei, die Performance ihres Online-Geschäfts zu verbessern.

ScanTrust – echter Schutz vor Fälschungen
Die Lösung von ScanTrust schützt Markeninhaber und Autoren vor Fälschungen. Sie basiert auf einem QR-Code, welcher auf Verpackung oder direkt auf Produkt abgebildet ist. Der Code garantiert die Echtheit des Artikels. Der Kunde scannt den Code mit einer Smartphone-App und ruft damit simultan weitere Informationen zum Artikel ab. Die dadurch generierten Kundeninformationen werden zum Hersteller weitergeleitet, welcher mithilfe dieser Daten seine Produkte optimieren kann.

eSMART – Energieverbrauch einfach im Griff
Die Reduktion des Energieverbrauchs liegt eSMART am Herzen. Ihr Service erlaubt eine Auswertung des Verbrauchs von Strom, Wasser und Heizungswärme auf einen Blick. Mithilfe eines Smartphones oder Tablets lassen sich die angeschlossenen Geräte steuern. Dies erleichtert den Kunden, ihren Energieverbrauch und die Kosten im Griff zu behalten.

0Comments

rss