Schokolade-Startup macht Kakao-Bauern zu Mitinhabern

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01.10.2015

Beim Schweizer Startup Choba Choba sind die Kakao-Bauern direkt an der Firma und am Erfolg beteiligt. Die beiden Gründer wollen mit dem neuartigen Geschäftsmodell die Branche nachhaltig verändern.

Hinter dem Projekt stehen mit Christoph Inauen und Eric Garnier zwei Unternehmer mit langjähriger Erfahrung in der Schokoladebranche und Experten in Sachen Fairtrade. Mitinhaber der Firma sind die Kakao-Bauern, die an den Entscheidungsprozessen beteiligt sind und, noch viel wichtiger, wissen, was mit ihrem Kakao geschieht. Insgesamt 35 Bauernfamilien mit Kleinstbetrieben aus der Region Alto Huayabamba in Peru wirken bei Choba Choba mit.

Erfahrene Gründer
Die Geschichte von Choba Choba begann im Jahr 2008 als Eric Garnier und Christoph Inauen gemeinsam in den Peruanischen Amazonas reisten, um für ihr damaliges Fairtrade-Projekt Kakaobohnen zu besorgen. Sie besuchten diverse Bauernfamilien, wobei aus den anfänglich distanzierten Käufer-Lieferanten-Beziehungen schnell Freundschaften wurden, die sich durch Transparenz und Ehrlichkeit auszeichneten. Aus den Gesprächen wurde klar: Um für die Bauern eine echte Wirkung zu erzielen, ist ein grundlegender Wandel nötig.

Die beiden Unternehmer entschieden sich für ein neues Geschäftskonzept und gründeten Choba Choba. „Die Bauern sind jetzt mehr als ‚nur‘ Rohstoff-Lieferanten. Sie kennen das Endprodukt und sind durch die Beteiligung an der Firma am ganzen Wertschöpfungsprozess beteiligt. Wir betreiben das Unternehmen gemeinsam mit ihnen“, so der Berner Christoph Inauen. Bei Choba Choba definiert nicht die internationale Rohstoffbörse den Kakaopreis, sondern die Produzentenfamilien selbst (bottom-up pricing). Vom erzielten Firmenumsatz erhalten die Familien 4% als Direktausschüttung sowie in Form von Firmenanteilen. Auf diesem Weg sollen sie im Jahr 2020 mindestens 33% der Aktiengesellschaft besitzen.

Einkaufen wie beim Bauern um die Ecke
Der Konsument weiss bei Choba Choba genau, woher das Produkt stammt. „Wir wollen, dass der Kauf der Schokolade die gleichen Gefühle weckt, wie wenn der Käufer beim Bauern des Vertrauens gleich um die Ecke sein Gemüse besorgt“, erklärt Inauen. Alle zwei Monate erhalten die Abonnenten von Choba Choba eine neue Box mit drei Tafeln exklusiver, jeweils nur einmal hergestellter dunkler Schokolade nach Hause geliefert. Für jede Box wird eine einzige Kakaosorte (Single Variety) von einer einzigen Bauernfamilie (Single Farm) verwendet. Damit ist jede Auslieferung absolut einmalig, transparent und unterstreicht die Geschmacksvielfalt der vielen Kakaosorten aus dem Alto Huayabamba Tal.

Die erste „Choba Choba Box“ wird anfangs Dezember an die ersten Unterstützer verschickt. Für Menschen, die mithelfen möchten, das Projekt zu lancieren, findet auf Kickstarter eine Crowdfunding-Kampagne statt.

(SK)

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