«Wir haben heute eine rechte Schlagkraft»

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Stefan Kyora

18.05.2018
Daniel Schock ZKB

Noch nie hat die Zürcher Kantonalbank (ZKB) mehr in Schweizer Startups investiert als im 2017: Mehr als 20 Millionen Schweizer Franken flossen Jungunternehmen zu. Wir haben Daniel Schoch, Leiter Startup Finance bei der ZKB, nach den Gründen gefragt und ob 2018 mit einem ähnlich hohen Niveau zu rechnen ist.

Herr Schoch, von der ZKB ist man jährliche Investments in der Höhe von rund 10 Millionen Franken gewöhnt. 2017 waren es nun 21,3 Millionen Franken. Ich nehme an, für den starken Anstieg gibt es nicht nur einen Grund.

Daniel Schoch: Das ist so. Wir haben unsere Strategie an drei Stellen angepasst. Erstens haben wir den geographischen Fokus vom Wirtschaftsraum Zürich auf die ganze Schweiz erweitert. Zweitens investieren wir pro Investitionsrunde grössere Summen. Wir haben damit unsere Investitionskraft deutlich gestärkt: Lange sind wir mit 500.000 Franken eingestiegen, heute stellen wir bis zu einer Million Franken in der ersten Runde zur Verfügung. Insgesamt können wir pro Unternehmen mehrere Millionen Franken investieren, in grösseren «Series A»-Runden mitziehen und so die Startups länger unterstützen.  

Dies hat schon letztes Jahr zu einem starken Anstieg der Folgefinanzierungen geführt.

Genau. Wir haben uns 2017 an 40 Folgefinanzierungen beteiligt. Im Jahr zuvor waren es noch 19 gewesen. Hinzu kamen 13 Erstfinanzierungen.

Sie haben noch einen dritten Punkt angesprochen, der zu mehr Investments geführt hat. Worum geht es?

Neben den renditeorientierten Investitionen in Technologiefirmen sind wir heute auch im Corporate Venturing aktiv. Das heisst, wir beteiligen uns an Startups, mit denen wir eine attraktive Zusammenarbeit initiieren können.

Wurde das Budget für die Investments erhöht?

Nein. Dieser Betrag liegt jedoch sicher am oberen Ende unseres Investitionsbudgets, welches wir in der Vergangenheit jedoch nicht immer ausgeschöpft haben.  

Das heisst auch 2018 wird die ZKB wieder ähnlich viel Geld in die Hand nehmen?

Dies ist möglich. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres konnten wir bereits einige gute Opportunitäten nutzen, und innovative Jungunternehmen unterstützen. Wo wir Ende Jahr liegen, wird sich zeigen.

Finden Sie genug attraktive Anlageziele?

Bis anhin: Ja. Die Quantität und Qualität der Schweizer Startups hat in den vergangenen Jahren klar zugenommen. Trotzdem sehen wir bei attraktiven Finanzierungsrunden eine gewisse Konkurrenz.

Im Februar hat die ZKB-Tochter Swisscanto Invest einen neuen 100 Millionen Wachstumsfonds für Startups angekündigt. Ist man auf Kurs?

Es läuft alles nach Plan, wir erwarten die Lancierung noch im 2018. Unser Wachstums­fonds wird Anlegern einen einzigartigen Zugang zu nicht kotierten Wachstumsunternehmen verschaffen, welche die Seed- und Startup-Phase bereits erfolgreich durchlaufen haben.

 

Zürcher Kantonalbank und Startups
Die ZKB  ist mit ihrer Initiative „Pionier“ einer der ältesten und grössten Early-Stage-Investoren in der Schweiz. Seit 2005 ist die Bank kontinuierlich im Thema aktiv. Jahr für Jahr wird in rund 30-50 Unternehmen investiert. Darüber hinaus engagiert sich die ZKB als Partnerin von Technoparks und Gründerzentren und mit der Verleihung des mit rund 100‘000 Franken dotierten Pionierpreises im Technopark Zürich.

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