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23.03.2021
Das Zevvy-Team: Cyrill Burch, Luca Grossmann, Manfred Meintjes, Meinhard Meintjes und Fabian Jacobs (v.l.n.r.)

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Von der Solarstromabrechnung zur umfassenden Nebenkostenlösung: Das Team von Fabian Jacobs und Cyrill Burch hat die Plattform zevvy.ch neu lanciert. First Ventures unterstützte das Projekt und nimmt bis 31. Mai weitere Förderanträge entgegen.

Kennengelernt haben sie sich als Büronachbarn im Smartup-Hub der Hochschule Luzern - Technik & Architektur. Fabian Jacobs programmierte neben dem Studium Webseiten. Cyrill Burch beriet Immobilieneigentümer bei Einrichtung und Betrieb von Photovoltaikanlagen.

«Auslöser unserer Zusammenarbeit», erinnert sich Jacobs, «war eine Bestimmung im damals vom Volk verabschiedeten Energiegesetz». Sie erlaubt es Immobilienbesitzern, den auf ihren Renditeimmobilien produzierten Solarstrom an die Bewohner zu verteilen. Ein solcher Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) speist überflüssigen Solarstrom ins Netz und kann bei Bedarf Netzstrom zu Grosshandelspreisen einkaufen. Für die Abrechnung mit den Mietern ist der Eigentümer zuständig und Energiefachmann Burch hatte erkannt, dass die periodische Mieterabrechnung der Stromkosten in einer ZEV aufwändiger ist, als es den Anschein macht.

Die Jungunternehmer spannten zusammen und entwickelten ein System für die Zählerauslesung. Mitte 2018, ein halbes Jahr nach dem Inkrafttreten des Energiegesetzes, fiel das Feedback allerdings ernüchternd aus. Nur wenige Hauseigentümer waren bereit, in eine Insellösung für die Stromabrechnung zu investieren.

Relaunch dank First Ventures
«Aufgeben», erinnert sich Jacobs, «war nie eine Option». Das Gründerteam plante einen Neustart und bewarb sich bei der Gebert Rüf Stiftung für das Förderprogramm First Ventures. Mit Erfolg: Im Juli 2019 erhielten sie einen Projektbeitrag in der Höhe von 150 000 Franken.  

Seit 25. März lassen sich auf zevvy.ch komplette Nebenkostenabrechnungen für Strom, Wasser, und Wärme erstellen. Die Programmierschnittstelle für die marktgängigen Zählersysteme wird demnächst implementiert. Eine App, die den Mietern Echtzeitdaten zur Optimierung ihres Energieverbrauchs zur Verfügung stellen wird, ist in Vorbereitung.

Die Markteinführung startet dieser Tage. In einem ersten Schritt sollen die Bestandskunden mit der neuen Plattform vertraut gemacht werden. Danach steht die Gewinnung von Neukunden auf dem Programm. Ab 2022 wollen die Gründer parallel zum Direktvertrieb an Immobilieneigentümer auch Multiplikatoren wie Architekten, Planer und Installationsfirmen ansprechen.  

Das Timing stimmt. Der Markt für intelligente Nebenkostenabrechnungen wird in den kommenden Jahren stark wachsen. National etabliert sich die verbrauchsabhängige Energie- und Wasserkostenabrechnung (VEWA) des Bundesamtes für Energie als Standard für Neubauten und energetisch sanierte Altbauten. Und in der EU setzen immer mehr Länder die Energieeffizienz-Richtlinie für die Immobilienwirtschaft (EED) um.

Das Studium zum Wirtschaftsingenieur hat Fabian Jacobs unterdessen abgeschlossen. Seit Anfang Jahr ist er zu 100 Prozent Unternehmer. Der 28-jähige Zürcher, der in seiner knappen Freizeit die B-Junioren des FC Fehraltdorf trainiert, ist überzeugt, dass seine Mannschaft das Tor im zweiten Anlauf machen wird.

Markant günstiger als die Mitbewerber
Zuversicht gibt ihm vor allem der Kostenvorteil, den zevvy.ch aufs Feld bringt: «Bei uns kostet ein Standardabonnement pro Mietpartei und Jahr rund 64 Franken», rechnet Jacobs vor. Zum Vergleich: Für eine reine Heizkostenabrechnung sind zurzeit 100 Franken marktüblich.

Im Preis inbegriffen ist selbstverständlich auch die Option für die Solarstromabrechnung. Eigentümer, die bereits eine Solaranlage haben, profitieren gleich doppelt, und für alle anderen steigt der finanzielle Anreiz, es ihnen gleich zu tun. Für Fabian Jacobs ein durchaus willkommener Effekt: «Den Anspruch, einen Beitrag zur Energiewende im Immobiliensektor zu leisten, gehört bei uns zur
Firmenkultur».




Über First Ventures
Das Förderprogramm «First Ventures» ist eine Initiative der national tätigen Gebert Rüf Stiftung. Es richtet sich an Fachhochschulabsolvent*innen, die in ihrer Bachelor- oder Masterarbeit Projektideen mit kommerziellem Potential entwickeln und diese nach dem Diplomabschluss weiterfolgen wollen. Die Projektbeiträge von maximal 150 000 Franken sollen potenziellen Gründer*innen den Weg zum eigenen Unternehmen ebnen.  

www.grstiftung.ch

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