Klimastiftung Schweiz fördert neun Startups

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04.12.2023
Monotrac von vovaziun im Einsatz

In der zweiten Förderrunde 2023 spricht die Klimastiftung Schweiz 1,7 Millionen Franken für 11 Projekte und Technologien. Zusammen mit der Unterstützung aus der Fördervergabe Frühjahr 2023 vergibt die Stiftung in diesem Jahr damit 2,4 Millionen Franken für total 17 Projekte, welche einen wertvollen Beitrag zur Lösung der Klima- und Energieherausforderung beitragen.

Seit 15 Jahren fördert und unterstützt die Klimastiftung Technologien und Projekte, die einen nachweislichen Impact für den Klimaschutz haben. In der jüngsten Förderrunde wurden 11 Projekte ausgewählt, darunter die folgenden neun von Startups.

AgroSustain: Die Firma AgroSustain aus dem waadtländischen Renens hat ein neuartiges nachhaltiges Verfahren zur Verringerung von Lebensmittelabfällen und CO2-Emissionen bei Frischwaren nach der Ernte entwickelt. Mit einer natürlichen Beschichtung wird die Haltbarkeit von frischem Obst, Gemüse und Schnittblumen verlängert.

Caterra: Eine herbizidfreie Landwirtschaft hat die Opfiker Firma Caterra AG im Visier. Das Spin-off der ETH Zürich entwickelt einen Roboter, der Gemüsefelder autonom durchstreift und Unkraut jätet. Primär profitieren Biobauern; der Roboter erleichtert zudem den Umstieg von konventioneller auf biologische Landwirtschaft.

Cowa Thermal Solutions: Die Wärmespeicher des Luzerner Unternehmens ermöglichen überschüssigen Strom aus der Solaranlage mit Hilfe einer Wärmepumpe am Tag zu speichern und in der Nacht wieder abzugeben. Die Wärmespeicher können dank Kapseln, die mit umweltfreundlichen Salzen als Phasenwechselmaterial gefüllt sind, etwa dreimal mehr Energie aufnehmen als ein herkömmlicher Wasserspeicher.

Fabas: Das Food Startup produziert seit 2021 – zusammen mit rund zwei Dutzend Bio-LandwirtInnen - ausschliesslich lokale Lebensmittel aus Hülsenfrüchten in Bio-Qualität. Damit fördert das Unternehmen auch die nachhaltige Nutzung von lokalen Ackerflächen für die direkte Lebensmittelproduktion. 

Fluidbot: Wegen veralteter oder kaputter Rohrleitungen geht in der Schweiz jährlich viel Trinkwasserverloren. Die in Gossau/SG ansässige Firma Fluidbot AG hat einen U-Boot-artigen Roboter entwickelt, um den Zustand von Wasserleitungen präzise zu erfassen und potenzielle Schwachstellen frühzeitig zu erkennen.

Novaziun: Die Bündner Firma Novaziun entwickelt einen leistungsfähigen, elektrischen Einachs-Traktor für schwere Arbeiten in der Landwirtschaft und dem Kommunalbereich. Der Monotrac arbeitet leise, vibrationsarm und ohne gesundheits- und umweltschädliche Emissionen. Zusätzlich kann das Multifunktionsgerät als stationärer Speicher für Photovoltaikstrom dienen oder als mobiler Batteriespeicher, um abgelegene Orte mit Strom zu versorgen.

Qaptis: Das im Wallis ansässigee EPFL-Spin-off Qaptis entwickelt eine Technologie, die CO2-Emissionen im Güterverkehrssektor reduzieren soll. Ein Plug-in kann bei LKWs und Schiffen angebracht werden und bis zu 90% der CO2-Emissionen abscheiden. Dieses CO2 wird dann gespeichert oder über ein Netzwerk von Partnern in ein Produkt mit hohem Mehrwertumgewandelt.

Rematter: Der Bausektor produziert zu viel CO2-Emissionen und verursacht einen grossen Teil unseres Ressourcenverbrauchs. Das Projekt «kohlenstoffarme und zirkuläre Geschossdecke» der Zuger Rematter AG stellt nachhaltige Geschossdecken aus Holz und Lehm statt aus Stahlbeton her und verbessert so die CO2-Bilanz von Gebäuden.

Zurich Soft Robotics: Unter dem Namen Solskin will das ETH-Spinoff Zurich Soft Robotics eine adaptive, bewegliche Solarfassade auf den Markt bringen. Diese bewegt sich mit der Sonne und optimiert dabei den Stromertrag der integrierten Solarzellen und gleichzeitig die Beschattung der Räume.

Die Klimastiftung Schweiz unterstützt Projekte kleinerund mittlerer Unternehmen (KMU), die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung 2008 Förderbeiträge in der Höhe von über 39 Millionen Franken für über 2'300 KMU in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein ausbezahlt. Die Klimastiftung Schweiz wurde als gemeinnützige, unabhängige Stiftung gegründet. Sie ist unter Bundesaufsicht und steht interessierten Firmen offen, die durch einen effizienten und gezielten Einsatz der Rückverteilung aus der CO2-Lenkungsabgabe den Klimaschutz verstärken wollen. Derzeit tragen 31 Firmen die Klimastiftung mit.

(Stefan Kyora)
Bild Monotrac von novaziun im Einsatz (Danien Vinzens, novaziun)

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