Neue Studie: Mehr Akzeptanz für PropTech-Lösungen

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10.07.2020
Symbolbild Proptech

Der Wandel im Immobiliensektor, der durch die Digitalisierung getrieben wird, wird durch die Covid- 19-Krise noch einmal beschleunigt. Startups sehen denn auch deutlich mehr Chancen als Risiken aufgrund der Krise, heisst es in der jüngsten Studie von Credit Suisse Research in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Innovationsnetzwerk SwissPropTech.

Die aktuelle Studie zeigt auf, welche krisenbedingten Auswirkungen die Startups der Immobilienbranche meistern müssen und welche Risiken, aber auch welche Chancen derzeit für sie bestehen. Positiv zeigen sich etwa die Ergebnisse der Studie hinsichtlich der Aufgeschlossenheit der Marktteilnehmer gegenüber PropTech-Lösungen. Im Vergleich mit der Erhebung des Vorjahres sind die Werte deutlich gestiegen: Waren 2019 noch 63 Prozent der befragten Jungunternehmungen der Meinung, dass der Markt ihnen gegenüber sehr aufgeschlossen bzw. etwas aufgeschlossen sei, so sind es 2020 bereits 81 Prozent. Wenig bis gar nicht aufgeschlossen sind nunmehr nur noch 19 (Vorjahr: 37) Prozent.

Mehr Chancen als Risiken

Die jungen PropTech-Startups sehen in der Corona-Pandemie mehrheitlich auch mehr Chancen statt Risiken. Auf einer Skala von 1 („sehr grosse Risiken“) bis 10 („sehr grosse Chancen“) votierten mehr als zwei Drittel der Startups für Werte von 6 bis 10, nur knapp ein Drittel gab eine Einschätzung zwischen 3 und 5 ab. Sehr grosse Risiken (Werte 1 und 2) sieht indes keines der befragten 88 PropTechs.

Bei der Frage nach negativen Folgen für das eigene Geschäftsfeld zeigt sich indes ein ähnliches Bild: Nur etwa drei von zehn befragten Startups aus dem Immobilienbereich haben mit deutlichen negativen Folgen der Covid-19-Krise zu kämpfen. Bei über 50 Prozent sind nur wenig Einbussen festzustellen, acht Prozent sehen sogar keine negativen Einflüsse auf ihren Business-Case durch Corona.

Druck auf ineffiziente Prozesse

Grund für das beschleunigte Tempo der Digitalisierung in der Immobilienbranche sei der grösser gewordene Druck, kostspielige und ineffiziente betriebliche Prozesse zu beheben. Zugleich könnten datengesteuerte Entscheidungen helfen, das Risiko im globalen Umfeld zu minimieren. Junge PropTech-Firmen spielten in diesem dringenden Transformationsprozessen eine wichtige Rolle, schreiben die Studieninitiatoren Credit Suisse Research und SwissPropTech. Doch wie in vielen anderen Branchen leide auch der PropTech-Sektor darunter, dass während des Corona-Lockdowns wichtige Finanzierungsrunden verschoben wurden.

Mittlerweile über 250 PropTechs in der Schweiz

«Der PropTech-Sektor ist zwar noch jung, er steht aber bereits vor seinem ersten Härtetest», fassen die Studienverantwortlichen zusammen. Obwohl Covid-19 als Ereignis in die Geschichte eingehen werde, das die Welt schliesslich zur Digitalisierung gezwungen hat, bedeute dies nicht automatisch, dass die Anbieter digitaler Lösungen selbstredend zu den Gewinnern gehören würden.

«Covid-19 traf den PropTech-Sektor zu einer Zeit, als die Welle der Gründungseuphorie bereits zurückgegangen war und einem gewissen Grad an Konsolidierung Platz gemacht hatte», heisst es in der gemeinsamen Studie von Credit Suisse und SwissPropTech. In Europa beispielsweise war die Anzahl der PropTech-Finanzierungsrunden im Jahr 2019 erstmals gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Dieser Konsolidierungsprozess sei auch in der Schweiz erkennbar gewesen.

«Trotz der Konsolidierungsphase, die von einer Reihe von Investoren als ein gesunder Normalisierungsprozess angesehen wurde, profitiert die PropTech-Branche weiterhin von einem ordentlichen Rückenwind». Insbesondere der Immobiliensektor erziele weiterhin hochattraktive Renditen, weshalb Anleger immer noch Kapital in diese Anlageklasse verlagern würden. Insofern sei es nicht verwunderlich, dass die Zahl der PropTechs in der Schweiz weiter steigt – zuletzt auf über 250 Firmen in den Bereichen Real Estate Technology (ReTech) sowie Construction Technology (ConTech).

Download-Link zur Study Summary (engl.): https://swissproptech.ch/study

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