Der Bund investiert weniger in die Forschung

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23.07.2015

Die Aufwendungen des Bundes für Forschung und Entwicklung sind im Jahr 2014 im Vergleich zu 2012 um 7 Prozent gesunken, meldet das Bundesamt für Statistik (BFS). Hauptgrund dafür die Einstellung der internationalen Zusammenarbeit mit der EU im Bereich der Forschung wegen der Annahme von der Masseneinwanderungsinitiative.

Die Gesamtaufwendungen des Bundes für Forschung und Entwicklung (F+E) beliefen sich 2014 auf 1,966 Milliarden Franken. Zu laufenden Preisen (ohne Bereinigung der Inflation) sind die Gesamtaufwendungen gegenüber 2012, dem Jahr der vorigen Erhebung, um 7 Prozent zurückgegangen. Diese Entwicklung steht im Gegensatz zu den zwischen 2006 und 2012 verzeichneten Anstiegen der F+E-Aufwendungen.

Weniger Beiträge an die Europäische Kommission
Der Rückgang der Aufwendungen ist hauptsächlich auf die markante Verringerung der F+E-Beiträge zurückzuführen. Zwischen 2012 und 2014 sind diese um 187 Millionen Franken gesunken, was einem Rückgang um 10 Prozent entspricht. Besonders stark sind die ans Ausland bezahlten Beiträge und insbesondere die Zahlungen an die Europäische Kommission zurückgegangen. Letztere fielen von 453 Millionen Franken im Jahr 2012 auf 77 Millionen Franken im Jahr 2014.

Dieser Rückgang steht in direktem Zusammenhang mit der Abstimmung vom 9. Februar 2014 und der Annahme der Volksinitiative «Gegen Masseneinwanderung». In der Folge sistierte die Europäische Kommission vorübergehend die Zusammenarbeitsvereinbarungen im Bereich der internationalen Forschung. Die Auszahlung der vom Bund vorgesehenen Beiträge (Budget: über 500 Millionen Franken) wurde bis im Dezember 2014 blockiert.

Am 5. Dezember 2014 hat der Bund rückwirkend auf den 15. September 2014 ein Abkommen für eine teilweise Beteiligung  am 8. Forschungsprogramm (FRP) mit dem Titel «Horizon 2020» unterzeichnet, das bis Ende 2016 gültig ist. Wenn mit der EU bis dahin keine Einigung erzielt werden kann, fällt die Schweiz in ihren Status als «Drittland» zurück, und die Forschenden werden von der EU finanziell nicht mehr direkt unterstützt.

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