Ständeräte fordern Zukunftsfonds für Start-up Finanzierung

Please login or
register
10.01.2014

Ständerat Konrad Graber will die Finanzierungslücke für Start-ups in der Schweiz verkleinern. Der Bundesrat soll einen privaten „Zukunftsfonds Schweiz“ initiieren, über den Gelder von Pensionskassen in Start-ups fliessen sollen.

Vor kurzem hat der Luzerner Ständerat Konrad Graber eine Motion eingereicht, welche die Start-ups Szene Schweiz grundsätzlich verändern könnte. Die Motion will die mangelnde Versorgung der Schweizer Jungunternehmen mit Risikokapital verbessern.

In seiner Motion kritisiert Graber die derzeitige Situation mit deutlichen Worten: „Während also die Schweizerinnen und Schweizer wacker sparen und reichlich Steuergelder für Forschung und Ausbildung aufwenden, fliessen ihre Ersparnisse nicht in die Sicherung einer künftigen konkurrenzfähigen Schweiz an der Spitze des technologischen Fortschritts und damit nicht in die Sicherung des Lebensstandards der nächsten Generation, sondern im Namen der "Sicherheit" vorwiegend in die Finanzierung von Staats- und anderen Schulden.“

Diese Analyse stimmt mit Erkenntnissen der SECA überein. Der Verband schätzt, dass Schweizer Pensionskassen pro Jahr rund 30 Millionen Franken in Schweizer Start-ups investieren. Dies sind lediglich 0.1 Prozent der Gelder, die Pensionskassen jedes Jahr neu anlegen. Um diese Situation zu verbessern, hat die SECA zusammen mit CTI-Invest, die Idee eines "swissfund" in die Diskussion gebracht. Über diesen Fonds sollen Pensionkassen die Möglichkeit erhalten, in Start-ups investieren. In diese Richtung geht nun auch die Motion von Konrad Graber.

Laut der Motion soll der Bundesrat die Pensionskassen und andere Verwalter von langfristig zur Verfügung stehenden Investitionsmitteln (Lebensversicherungen etc.) zu ermutigen, einen kleinen Teil, z.B. 1 Prozent ihrer Mittel in zukunftsträchtige, potentiell wertschöpfende Investitionen zu lenken.

Dafür soll der Bundesrat einen „Zukunftsfonds Schweiz“ initiieren. Dieser Zukunftsfonds Schweiz investiert in hochspezialisierte, privatwirtschaftlich organisierte, zukunftsträchtige Wagniskapitalfonds an der Spitze des technologischen Fortschritts, wie z.B. in den Bereichen Energy & Greentech, neue Materialien / Werkstofftechnologie, Nanotechnologie, IT, Biotechnologie, Medizinaltechnik etc.

Zudem soll der Bundesrat Änderungen von gesetzlichen Bestimmungen und Anlagerichtlinien im Sinne vorzuschlagen, dass Pensionskassen zukünftig in der Lage sind, in langfristige, zukunftsgerichtete Anlagen zu investieren. Hinzukommen sollen weitere gesetzliche Anpassungen wie die Änderung der Dauer von Verlustvorträgen.

Die Motion wurde von 18 Ständeräten und Ständerätinnen mitunterzeichnet. Dabei sind Vertreter von links wie Anita Fetz (SP) bis rechts wie Roland Eberle (SVP) sowie zahlreiche FDP- und CVP-Ständeräte.

Der Text der Motion wurde auf der Webseite des Parlaments aud Deutsch und auf Französisch publiziert.

0Comments

rss