In Bern entsteht ein Kompetenzzentrum für medizinische Innovationen und Unternehmertum

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12.11.2014

In Bern soll bis 2017 ein nationales Kompetenzzentrum für translationale Medizin und Unternehmertum entstehen. Das vom Berner Regierungsrat initiierte Zentrum soll dazu beitragen, den Übergang der Erkenntnisse der medizinischen Forschung und industriellen Entwicklung in die klinische Anwendung zu fördern. Die Anfang November gegründete «sitem-insel AG» wird als Trägerschaft das neue Zentrum aufbauen und betreiben.

Als Teil seiner Wirtschaftsstrategie 2025 hat der Regierungsrat des Kantons Bern den Aufbau eines nationalen Kompetenzzentrums für translationale Medizin und Unternehmertum in der Nähe des Inselspitals initiiert. Der Kanton wird sitem-insel mit einer Anschubfinanzierung für den Aufbau des Betriebs unterstützen. Nach einem ersten Kredit für Konzeptarbeiten hat der Regierungsrat nun eine Million Franken zum Aufbau des Zentrums freigegeben. Der Regierungsrat wird dem Grossen Rat finanzielle Mittel von rund 6 Millionen Franken pro Jahr für die Periode 2017–2020 beantragen, verbunden mit der Erwartung, dass sich der Bund über die Forschungs- und Innovationsförderung im gleichen Umfang an den Betriebskosten beteiligt.

Langfristig soll das Kompetenzzentrum eigenwirtschaftlich arbeiten. Der Kanton Bern selber wird nicht Teil der breit abgestützten Trägerschaft, welche das Zentrum aufbauen und betreiben wird. Die 5,5 Mio. Franken Aktienkapital, gemeinsam von Industrie, Inselstiftung und Akademie zur Verfügung gestellt, und eine weitere Million Franken als Anschubfinanzierung von der Universität Bern, werden der neu gegründeten sitem-insel erlauben, das Zentrum bis Ende 2016 aufzubauen. Geplant ist der Bau von neuen Räumlichkeiten in der Nähe des Inselspitals.

Industrie, Spitäler, Hochschulen und Verwaltung poolen Kräfte
Unter Federführung der Volkswirtschaftsdirektion erarbeitete ein breit verankertes Projektteam unter Einbezug zahlreicher Partner – Erziehungsdirektion, Gesundheits- und Fürsorgedirektion, Universität, Inselspital, Berner Fachhochschule, Industrie und Finanzexperten – in den letzten Monaten ein erstes Konzept für das nationale Kompetenzzentrum für translationale Medizin und Unternehmertum. Finanziert wurden diese Arbeiten durch einen Kredit im Umfang von 320‘000 Franken, den der Regierungsrat im April 2014 bewilligt hatte.

Für das Vorhaben konnte in den letzten Monaten eine breite Trägerschaft aufgebaut werden, die sich Anfang November 2014 zur sitem-insel AG zusammengeschlossen hat. auf. Den Bundesbehörden wird bis Ende Juni 2015 das vollständige Gesuch eingereicht.

Verbesserung des Wissenstransfers
Unter Translation versteht man in der Biomedizin den Übergang von Erkenntnissen der Grundlagenforschung und industriellen Entwicklung in die klinische Anwendung. Sitem-insel soll dazu beitragen, die Rahmenbedingungen für diesen Prozess in der Schweiz zu verbessern. Ziel des Technologiekompetenzzentrums ist also die sichere und effiziente Umsetzung von Erkenntnissen der Forschung und Entwicklung in kommerzialisierbare Produkte zum Nutzen notleidender Patienten. Damit sollen letztlich Innovationen für die Diagnostik, Behandlung und Prävention von Krankheiten rascher zugunsten der Patienten eingesetzt werden können, was sich direkt oder indirekt auch wirtschaftlich vorteilhaft auswirken kann. Das Projekt hat daher nationale Bedeutung und internationale Ausstrahlung.

Unterstützung von FASMED
Der Verband der Schweizer Medizintechnik FASMED befürwortet, dass mit dem nationalen Technologie-Kompetenzzentrum in Bern „die Zusammenarbeit zwischen Industrie und forschenden Klinikern erleichtert und die Rahmenbedingungen für die Translation im globalen Standortwettbewerb verbessert werden sollen“. Wie die Initianten verfolgt FASMED eine „sichere, effiziente Umsetzung von Erkenntnissen der Forschung und Entwicklung in kommerzialisierbare Produkte zum Nutzen notleidender Patienten“ und setzt sich für einen raschen Zugang zu Innovationen ein. FASMED unterstützt daher die Ziele des nationalen Kompetenzzentrums vollumfänglich. Dazu wird der Verband die weitere Entwicklung verfolgen und sich womöglich unterstützend und beratend mit einbringen.

Weitere Informationen zum geplanten Kompetenzzentrum sowie zur sitem-insel AG finden sich unter www.sitem-insel.ch.

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