Helvetia: Umfassendes Konzept zur Zusammenarbeit mit Startups

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Stefan Kyora

24.05.2019
Alexis Weil, CEO Seniors@Work
Schon seit drei Jahren gibt es beim Versicherungskonzern Helvetia ein Programm für interne Startups. Zudem arbeitet das Unternehmen mit Jungfirmen zusammen und ist mit einem Venture Fund auch als Investor aktiv. Nun komplettiert ein Accelerator-Programm für externe Startups das Angebot. Mit Seniors@Work wurde ein erstes Startup bereits ausgewählt.

Grossunternehmen haben erkannt, dass die Zusammenarbeit mit Startups im Zeitalter der Digitalisierung gewinnbringend sein kann. Zahlreiche Corporates haben deswegen Inkubatoren und Startup Programme ins Leben gerufen oder sich an ihnen beteiligt. Doch dieser allgemeine Trend war nicht der Grund für Helvetia eine neue Initiative zu starten. Ausschlaggebend für die Entstehung war ein konkretes Bedürfnis auf Seiten der Startups. „Jungunternehmen, mit denen wir kooperierten, um Produkt-, Dienstleistungs- oder Prozessinnovationen umzusetzen, haben uns immer wieder angefragt, ob wir sie nicht auch finanziell oder bei der Weiterentwicklung des Geschäftsmodells unterstützen könnten“, erklärt Pascal Gurtner, Senior Innovation Manager bei Helvetia.

Da der Konzern bereits ein entsprechendes Programm für interne Startup-Projekte aufgebaut hatte, konnten für das neue Accelerator-Programm Synergien genutzt werden. Mit dem internen Programm war man bereits 2016 gestartet. Aus ihm ist zum Beispiel Mitipi hervorgegangen. Darüber hinaus gibt es den Helvetia Venture Fund, der etwa in die Proptech-Unternehmen PriceHubble und flatfox investiert hat. Und nicht zuletzt arbeitet man mit Dutzenden von Jungunternehmen zusammen. Das Accelerator-Programm für externe Jungunternehmen ist damit ein weiterer Puzzlestein im Helvetia Business Innovation Programm. «Die Kombination der Initiativen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor», unterstreicht Gurtner. Auf diese Weise kann der Konzern mit klugen Köpfen arbeiten, unabhängig davon, ob sie bereits im Unternehmen sind, ein Startup gegründet oder schon in die Wachstumsphase geführt haben.

Hohes Mass an Flexibilität
Ein wichtiger Unterschied des Accelerator-Programms für externe Startups gegenüber vielen anderen Initiativen liegt in der Flexibilität. Es gibt keinen Space für Startups bei der Versicherung, wenn aber ein Arbeitsplatz sinnvoll ist, wird dieser an einem der Hauptsitze in der Schweiz organisiert. Es gibt keine starren Abläufe, keine Batches und auch keine immer gleichen Meilensteine. Die Zusammenarbeit wird auf einer Einzelfall-Basis strukturiert und kontrolliert. Die Flexibilität bedeutet allerdings nicht, dass es keine klaren Ziele gäbe. «Für unser Programm kommen nur Startups in Frage, die einen klaren Bezug zu unserem Kerngeschäft und unserer Strategie haben sowie die digitale Transformation unterstützen. Innerhalb dieser Schranken ist der Spielraum aber sehr gross und die Möglichkeiten vielfältig», sagt Gurtner.

Für externe Startups bietet das neue Programm ein breites Spektrum an Unterstützungsmöglichkeiten. Sie reichen von der Einbeziehung von Spezialisten von Helvetia etwa bei Versicherungs- oder Immobilienthemen über die Schärfung des Geschäftsmodells bis zur Möglichkeit zu Zwischenfinanzierungen – mit Summen in der Höhe von Seedinvestments – und zur Möglichkeit an internen Events, um Finanzmittel zu pitchen.

Nicht nur Insurtech-Startups  
Insurtech-Startups sind willkommen, aber auch andere Unternehmen zum Beispiel aus dem Proptech-Bereich, da Helvetia über ein grosses Immobilienportfolio mit 16'000 Mitwohnungen verfügt. Das Spektrum kann in Einzelfällen darüber hinaus reichen, wie das erste Startup zeigt, welches für das Accelerator-Programm ausgewählt wurde. Seniors@Work vermittelt über eine Internet-Plattform Senioren, die Dienstleistungen in den Bereichen Haushalt, Familie, Garten Administration oder Buchhaltung anbieten.

Das Jungunternehmen hat die erste Phase des Programms, in der abgeklärt wird, ob Team und Kultur zur Helvetia passen, erfolgreich absolviert. Nun ist man bereits in der zweiten Phase, in der man gemeinsam an Projekten arbeitet, die für Helvetia neue Ertragsquellen erschliessen sollen. Denkbar ist etwa ein Rundum-Versicherungsschutz für die Anbieter auf der Vermittlungsplattform.

So durchdacht das Konzept des Accelerator-Programms wirkt: In der nächsten Zeit kann es noch zu Veränderungen kommen. Pascal Gurtner kommentiert: Wir haben das Programm mit einem «build, measure, learn approach» gestartet.

Mehr Informationen sind bei Pascal Gurtner erhältlich.

Bild: Seniors@Work, hier Gründer und CEO Alexis Weil an der letzten Helvetia Pitch Session, ist das erste Startup im Helvetia Accelerator Programm.

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