Das Bundesamt für Statistik erfasst wirtschaftlich aktive Unternehmen, die tatsächlich neu entstanden sind. Damit zeichnet es mit seiner Gründerstatistik ein realitätsnäheres Bild als zum Beispiel die Zahlen des Handelsregisters. Im Jahr 2010 wurden nach Angaben des BFS 12.596 Firmen gegründet - 9,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Durch die neuen Unternehmen sind insgesamt 23'482 neue Stellen (+1689 im Vergleich zu 2009) entstanden.
Geprägt ist die Jungunternehmerlandschaft durch kleine Dienstleistungsfirmen. Rund 97 Prozent der neu gegründeten Unternehmen gehören zur Kategorie der Mikrounternehmen (weniger als fünf Vollzeitäquivalente). Mehr als 80 Prozent der Unternehmensgründungen (10'557; 83,8%) und der neuen Stellen (19'150; 81,6%) sind im tertiären Sektor entstanden. Die Neugründungen in diesem Sektor haben zwischen 2009 und 2010 um 10 Prozent (+964) zugenommen und damit erstmals die Grenze von 10'000 Einheiten überschritten. Die meisten Neugründungen gab es wie bereits 2009 in den Branchen «Freiberufliche und wissenschaftlichen Dienstleistungen» (2927; 23,2%) sowie «Handel und Reparaturen» (2396; 19%).
Bei den Dienstleistungen gab es eine erfreuliche Entwicklung auch bei technologischen und wissenschaftlichen Services. So wurden 843 Unternehmen neu gegründet, die IT-Dienstleistungen erbringen (plus 14% gegenüber 2009), zudem entstanden 697 Architektur- und Ingenieurbüros (plus 10%) und 77 Firmen, die sich auf Forschung und Entwicklung konzentriert haben (plus 8,5%).
Ein Wermutstropfen in diesen guten Zahlen ist die Entwicklung bei den Industrieunternehmen. In diesem Bereich sinkt die Zahl der Jungfirmen seit dem Boomjahr 2007 kontinuierlich. Nahmen 2007 noch 880 Jungunternehmen in der Industrie die Tätigkeit auf, waren es 2010 nur noch 622. 2009 hatte die Zahl bei 641 Neugründungen gelegen. Seit 2007 ist die Zahl damit um 30 Prozent gesunken.
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