Gründerinnen im Fokus

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26.01.2022
Symbolbild Female CEO

Ein kürzlich veröffentlichter Forschungsbericht der Fachhochschule Nordwestschweiz beleuchtet die Unterschiede zwischen Gründerinnen und Gründern. Zwar bestehen Unterschiede – etwa bezüglich Innovation – doch sie sind kleiner als man denkt.

Bereits 2021 hat die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW die Ergebnisse der 3. Befragung unter neuen Unternehmen publiziert. Angehörige der FHNW haben diese Daten mit dem Fokus auf Gründungstätigkeiten von Frauen ausgewertet und nun eine Forschungsbericht veröffentlicht.

Die Autoren sind der Frage nachgegangen, wer die Gründerinnen in der Schweiz sind und inwiefern sie sich von männlichen Gründungspersonen unterscheiden. Dabei wurde die individuelle Ebene als auch das Unternehmen analysiert. Oft sind die Unterschiede gering.

Bezüglich Altersstruktur, Anzahl Kinder und Berufserfahrung bei Neugründung zeigen sich geringe Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Als signifikant beurteilen die Autoren jedoch den Unterschied beim Bildungshintergrund: Der Anteil der Gründerinnen mit einem Abschluss auf Tertiärstufe ist rund 10 Prozent geringer als der von Gründern.

Neugründerinnen und -Gründer schätzen sich zudem über alle Kriterien hinweg als ähnlich erfolgreich ein. Auch auf die Frage, wie sie die Entwicklung bei Umsatz und Gewinn in den nächsten zwei Jahren einschätzen, sind die Unterschiede nur geringfügig – Frauen als auch Männer prognostizieren wachsende Erfolgszahlen.

Bezüglich Vorwissen vor der Gründung und erlebter Problembereiche wie Kapitalbeschaffung fallen die Antworten geschlechtsunabhängig aus. Klar unterschiedlich sind jedoch die genannten Motive für eine Gründung: Während Frauen überwiegend eine sinnvolle Tätigkeit motiviert, nennen Männer die Unabhängigkeit als Hauptgrund.

Unterschiede in Sachen Innovation und bei der Anzahl der Gründungen

Mit Blick auf die Unternehmensperformance zeigt sich einzig im Bereich Innovation ein deutlicher Unterschied. Gemäss Daten haben Gründerinnen deutlich weniger neue Produkte und Dienstleistungen oder verbesserte Verfahren entwickelt als Gründer. Bei der Herkunft und der Höhe des eingesetzten Kapitals, den Schwierigkeiten und der Beurteilung des Umsatzes lassen sich hingegen nur geringe Unterschiede herauslesen.

Bereits bekannt war der noch immer deutlich tiefere Anteil von Frauen an Neugründungen, welcher 2020 bei gut 31 Prozent lag. Allerdings liegt der Anteil damit doppelt so hoch wie noch vor 20 Jahren. 

In den Forschungsbericht sind zudem auch die Erkenntnisse einer qualitativen Befragung eingeflossen: 10 Frauen wurden nach Problemstellungen während der Vorgründungsphase befragt. Die meisten der genannten Probleme werden dabei auch für Startup-Gründer wenig überraschend sein: Fehlende finanzielle und zeitliche Ressourcen, Gründungsintensität der Branche oder das Risiko, bessere berufliche Optionen zugunsten der Selbstständigkeit aufzugeben.

(press release / FR)

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