Frisches Kapital für textile Medtech-Elektroden

In den vergangenen zwei Jahren hat Nahtlos neuartige, Textil-basierte Elektroden zur Aufzeichnung der Herzaktivität – etwa, um Vorhofflimmern zu erkennen – sowie für Elektrostimulationstherapien entwickelt. Damit kann unter anderem die Erhaltung von Muskelmasse bei gelähmten Patienten unterstützt werden. Die Textil-basierten Elektroden ermöglichen eine sanfte und hautschonende Anwendung, auch wenn die Elektroden über mehrere Tage oder gar Wochen getragen werden müssen. Sie sind somit eine Alternative zur Gel-Elektrode, welche vor 60 Jahren entwickelt worden ist und noch heute als Standard für medizinische Anwendungen gilt.

Die Technologie wurde in verschiedenen, unter anderem von der Innosuisse geförderten Projekten, an der Empa entwickelt und patentiert. Der Nahtlos-Gründer und ehemalige Empa-Forscher Michel Schmid und der Mit-Gründer und Betriebswirtschaftler José Näf haben die Textil-basierten Elektroden weiterentwickelt und ausgereift. Das Ziel war dabei, ein Produkt für medizinische Langzeit-Anwendungen herzustellen. Während einer mehrwöchigen Anwendung sollen zuverlässig EKG- Signale aufzeichnet und dabei eine hohe Patientenakzeptanz erreicht werden. Daneben steht auch die Wirtschaftlichkeit für den Leistungserbringer im Fokus. Heute ist das Patent zur textilbasierten Elektrodentechnologie im Eigentum von Nahtlos.

Für die Zertifizierung des Produktes, den Produktionsaufbau und die Marktbearbeitung haben Schmid und Näf nach Investoren gesucht und konnten die Seed-Finanzierungsrunde vor kurzem erfolgreich beenden: Die beiden Jungunternehmer akquirierten eine Million Franken von Business Angel-Netzwerken aus der Schweiz und Liechtenstein und von der Stiftung Startfeld.

(press release / FR)

Bild: Nahtlos- Gründer José Näf (l.) und Michel Schmid; Marlies Thurnheer, ZVG