«Die Höhle der Löwen»: Eine Frage der Bewertung

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17.11.2021
Amplify

In der 4. Folge diskutierten die Löwen weniger über die geforderten Summen als über die offerierten Anteile. Amplify und SmartBreed nahmen trotz tieferer Bewertung Angebote der Löwen an. Zum definitiven Abschluss eines Investments kam es indes nur bei einem der beiden Unternehmen. 

Amplify, das Startup aus Lausanne ist in der Sendung auf der Suche nach «smarten» Investoren und einem Betrag in der Höhe von 250‘000 Franken. Mit seiner Lösung vereinfacht es KMU das Schalten von Onlinewerbung bei Anbietern wie Google oder Facebook. Die Gründerin Leila Delarive und Salvador Garcia, Manager für die Deutschschweiz, rechneten den Löwen das potentielle Kundenwachstum für die nächsten Jahre vor. Aus den aktuell 2000 eingeschriebenen Nutzern sollen bis Ende Jahr 6‘000 werden – auch dank der stärkeren Marktpräsenz in der Deutschschweiz. Bis Ende 2023 soll sich diese Zahl gar verzehnfachen. «Und das wäre erst ein kleiner Anteil von den schweizweit rund 450‘000 Kleinunternehmen», meint Delarive.

Grossinvestor Jürg Schwarzenbach sieht das anders. Er glaube nicht an ein solch schnelles Wachstum und ist damit raus. Was anschliessend folgte, war eine Diskussion über die Bewertung: Amlify möchte im Gegenzug für die Viertelmillion gerne 6 Prozent Firmenanteile abgeben. Die beiden Löwen Anja Graf und Roland Brack machen zusammen ein Angebot. Für die 250‘000 Franken möchten sie jedoch zusammen 10 Prozent der Anteile. Leila Delarive stimmt dem Vorschlag schliesslich zu. Auf Nachfrage bestätigt sie, dass der Deal nach der Sendung unter Dach und Fach gebracht werden konnte. Das frische Kapital wird vor allem in Wachstum und Marketing in der Deutschschweiz investiert.

Nicht weniger Diskussionen gab es bei SmartBreed: Das Zürcher Startup entwickelt vollautomatische Zuchtboxen für Heuschrecken, welche alternativ zu Soja für Tierfutter verwendet werden können. Die drei Brüder und Gründer hinter SmartBreed legen den Hauptfokus auf die Landwirtschaft und Hühner: Mit der Hilfe der Löwen und 100‘000 Franken für 2 Prozent der Firmenanteile wollen sie ihre Lösung bei Legebetrieben als alternative Futter- und Proteinquelle bekannt machen. Die Heuschrecken können dank den Boxen unkompliziert direkt auf dem Hof gezüchtet werden.

Jürg Schwarzenbach nimmt die drei Brüder und deren Geschäftsidee ganz genau unter die Lupe: Denn sowohl die Bewertung von 5 Millionen Franken als auch das Ziel, in naher Zukunft 100 Prozent des Marktes zu bespielen, seien sehr ambitioniert.

Schlussendlich bot Schwarzenbach für 10 Prozent der Anteile 300‘000 Franken. Nachhaltigkeitsunternehmer Tobias Reichmuth hingegen stieg aus. Er fände zwar die Idee gut, doch täten ihm die Heuschrecken leid. In der Sendung nahmen die Gebrüder Bertschi das Angebot von Jürg Schwarzenbach an. Schlussendlich kam der Deal jedoch nicht zustande. Gemäss Christoph Bertschi habe man sich in Verhandlungen nach der Sendung einvernehmlich gegen das Investment entschieden.

In der Sendung gab es zudem ein Investment für den veganen Glace-Produzenten Nomoo aus Deutschland. Alle fünf Löwen boten je 500‘000 Franken für je ein Prozent der Anteile. Auch hier ging es schlussendlich um die Bewertung. Denn Nomoo wollte 450‘000 Franken aufnehmen für den Gegenwert von 4 Prozent Aktienanteile.

(Fabienne Roos)

Bild: Amplify-Gründerin Leila Delarive und Salvador Garcia, Manager für die Deutschschweiz (ZVG)

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