Biomasse gewinnt: Auszeichnungen für Cleantech-Startups

KUORI Material holt den Renewable Material Award 2023

Mit dem Innovationspreis Renewable Material Award zeichnet das nova-Institut als Veranstalter zusammen mit Sponsor Covestro vielversprechende Lösungen aus, welche dazu beitragen, fossilen Kohlenstoff aus dem Boden zu ersetzen. 30 Unternehmen haben ihre Projekte eingereicht und sechs davon wurden für den Award nominiert. Diese sechs Finalisten konnten ihre Produkte vor über 500 Teilnehmern an der Renewable Material Konferenz in Deutschland präsentieren. Das Publikum wählte im Anschluss die Sieger.  

Das Rennen hat Kuori als einziges Schweizer Startup unter den europäischen Nominierten gemacht. Das 2022 gegründete Startup entwickelt und produziert biologisch abbaubare elastische Materialien auf der Grundlage von Lebensmittelabfällen wie Bananenschalen und Nussschalen. Die neuen Materialien können herkömmliche elastische Materialien in unterschiedlichen Anwendungsbereichen ersetzten – als erste Anwendung fokussiert sich das Team um Gründerin Sarah Harbarth auf Schuhsohlen. Durch industrielle Kompostierung können die neuen Materialien vollständig in den biologischen Kreislauf integriert werden. Schuhhersteller und weitere Produzenten können so ein zirkuläres Geschäftsmodell einführen.

KohlenKraft - Sieger der ZHAW Startup Challenge

Sieger der diesjährigen ZHAW Startup Challenge ist KohlenKraft. Das junge Gründerteam um Charles Gerike-Roberts und Moritz Keller entwickelt klimapositive Materialien. Ein Produkt ist Verputz aus Biokohle. Dieser ist widerstandsfähig gegen Schimmel, hilft bei der Feuchtigkeitsregulierung und kann Giftstoffe aus der Luft filtern und dauerhaft speichern. Das Team hat bereits erste Pilotkunden akquiriert. Ein klimapositiveres Material für die Isolation gibt es als Prototyp. KohlenKraft plant, per Anfang 2024 zu gründen.

Bloom Biorenewables gewinnt den Prix SUD

Das EPFL-Spin-off Bloom Biorenewables nutzt das Potenzial von Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen wie Stroh oder Kork für die Herstellung von Kunststoffen, Lösungsmitteln oder Duftstoffen. Aus der Biomasse dieser Rohstoffe gewinnt das Startup mit Sitz in Renens nicht nur Zellulose, sondern auch zwei weitere Bestandteile Lignin und Hemicellulose – und das dank einem neuen Verfahren äusserst effizient. Diese Stoffe können als nachhaltige Alternative zu Kohlenstoffen aus Erdöl dienen. Die Moleküle haben eine vergleichbare Struktur mit Kohlenwasserstoffen, welche derzeit für die Produktion von Plastikverpackungen bis hin zu Parfüm zum Einsatz kommen.

Für diese innovative Lösung zur Substitution von Erdöl durch Biomasse hat das Spin-off den Prix SUD gewonnen. Seit 2018 zeichnet die Zeitung Le Temps zusammen mit dem Hauptpartner Romande Energie Startups aus, welche nachhaltige Produkte oder Dienstleistungen entwickeln.

EH Group – Mitglied Amazon Web Services

Das Cleantech-Startup EH Group hat sich zusammen mit 30 anderen globalen Startups einen Platz im neu gegründeten Energy & Climate Lab von Amazon Web Services (AWS) gesichert. Das Lab soll die Startups unter anderem darin unterstützen, deren neuen Technologien für Kundentests vorzubereiten und Zugang zu Industrienetzwerken zu ermöglichen.

Das Startup mit Sitz in Nyon entwickelt Hochleistungs-Brennstoffzellen-Stacks mit höherer Leistungsdichte und einem neuartigen Produktionsprozess, der die Kosten bei skalierter Fertigung deutlich senkt.

(press release / FR)