Dass Autos mit Funkschlüssel besonders leicht zu knacken sind, ist seit einiger Zeit bekannt. Das Zürcher Startup 3db Access hat ein Schliesssystem mit Hilfe einer neuen Funktechnologie entwickelt und beliefert ab 2019 zwei Hauptakteure des europäischen Automobilmarktes. Bei den Funkverträglichkeitsstudien erhielt 3db Access unter anderem Unterstützung vom Bundesamt für Kommunikation.
3db Access hat ein Schliesssystem mit der neuartigen Ultra Wide Band (UWB) Technologie entwickelt, das die Sicherheitslücke aktueller Autofunkschlüssel schliesst und den Diebstahl solcher Autos verunmöglicht. Das Zürcher Startup konnte bereits zwei Grosskunden gewinnen und wird per 2019 zwei Hauptakteure des europäischen Automobilmarktes mit seinem System beliefern.
Bevor 3db Access das Schliesssystem jedoch vertreiben konnte, musste in Verträglichkeitsstudien die Kompatibilität mit bestehenden Funksystemen bewiesen werden. Dabei erhielt das 2013 gegründete Startup Unterstützung vom Bundesamt für Kommunikation (BAKOM), dem deutschen Grossunternehmen Marquardt und dem irischen Halbleiterhersteller Decawave. Die Studien ergaben, dass das UWB-System die nötige Kompatibilität besitzt; somit erhielt 3db Access die internationale Marktzulassung.
Für alle Funkanwendungen gelten regulatorische Anforderungen. Wird eine neue Technologie entwickelt, so werden in internationalen Gremien Verträglichkeitsstudien erarbeitet, welche die Koexistenz und Kompatibilität zu bestehenden Funksystemen gewährleisten. Während Behörden und grosse Industrieunternehmen über genügend Erfahrung und Mittel verfügen, um diese Studien zu verfassen, sind Startups auf Unterstützung angewiesen. Wie in einem Blogeintrag des BAKOM steht, vertritt das Bundesamt die Interessen der Schweiz und ihrer Industrie in diesen Gremien und verfasst teilweise auch fehlende Kompatibilitätsstudien.
(SOK)
(Bild: Pixabay)
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