Mit Entrepreneurship und dem Gespür für gute Gelegenheiten zum Exporterfolg

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25.04.2019
Zoll

Die Internationalisierung von Schweizer KMU verläuft anders als diejenige von Grossunternehmen und anders als in Management-Lehrbüchern. Eine Studie der Hochschule Luzern zeigt auf, was dabei erfolgsentscheidend ist und welche Führungs- und Managementkompetenzen notwendig sind.

Obwohl KMU die grosse Mehrheit der Schweizer Unternehmen stellen und auch häufig international tätig sind, fehlte bisher eine systematische Untersuchung zu den speziellen Voraussetzungen und notwendigen Führungs- und Managementkompetenzen für den internationalen Markterfolg von KMU. Eine von Innosuisse geförderte Studie der Hochschule Luzern ändert dies nun. Die Ergebnisse sind auch für Startups sehr interessant.

Die Studie zeigt auf, dass sich die Internationalisierung von KMU und Grosskonzernen deutlich unterscheidet. «Kleine und mittlere Unternehmen beschreiten die Internationalisierung in schnellen Zyklen, orientieren sich an den sich bietenden Gelegenheiten bzw. Zufälligkeiten und sind dabei stark vom Entrepreneurship und den Führungs- und Managementkompetenzen der Führungskräfte abhängig», beschreibt Projektleiter Ingo Stolz die Ausgangslage aus qualitativen Interviews mit über 20 Schweizer KMU.

Dies widerspricht den bisherigen Beschreibungen und Modellen, welche die Internationalisierung traditionell in Stufen als linearen und strategisch geprägten Prozess beschreiben. In der anschliessenden quantitativen Studie erhoben die Forscherinnen und Forscher bei rund 70 weiteren Unternehmen die Ausprägung der Internationalisierungskompetenzen.

Internationalisierung in drei Phasen
Führungskräfte von KMU begleiten Internationalisierungsprojekte in der Regel durch drei Phasen: eine Start-Phase zum Aufsuchen der möglichen Szenarien und Opportunitäten; eine Konsolidierungs-Phase, um durch die Lancierung von Pilotprojekten eine konkrete Umsetzungsidee zu testen; und eine Etablierungs-Phase zur konsequenten Umsetzung und Skalierung eines Internationalisierungsprojekts. Während dieser drei Phasen bewegt sich eine KMU-Führungskraft ausgeprägter als in anderen Geschäftssituationen in zwei Spannungsfeldern: Sie muss einerseits den jeweils richtigen Zeitpunkt für intuitives Handeln oder aber für rationales Entscheiden identifizieren. Und sie muss andererseits effizient bereits bestehende Ressourcen verwenden, ohne den Zeitpunkt für mutige Investitionen in Neues zu verpassen.

 

Internationalisierung verlangt vielfältige Kompetenzen
Die Führungs- und Managementkompetenzen zur Internationalisierung sind in sieben Teilbereiche zu unterteilen: Risikobewusstsein, Strategie, lernfähige Organisation, Unternehmergeist, interkulturelle Kompetenz, internationale Partnerschaften und Marktorientierung. Erfolgreich internationalisierende KMU-Führungskräfte verfügen über gute Internationalisierungskompetenzen in allen sieben Teil-Bereichen.

 

Die Studienergebnisse sind ab sofort auf hslu.ch/kmu-international zum Download frei verfügbar. Sie werden am International Leadership Forum Luzern (ILFL) Ende Juni präsentiert und mit den konkreten Erfahrungen durch die Unternehmenspartner des Forschungsprojekts angereichert.

(Press release)

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