„Wir suchen aktiv nach Startups für Investments oder Kooperationen“

Startupticker.ch: Tamedia Digital hat seit kurzem einen eigenen Webauftritt. Warum?

Stefan Steiner: Tamedia investiert schon seit einigen Jahren gezielt in Startups, allerdings ist noch wenig bekannt,  dass erfolgreiche Schweizer Startups wie beispielsweise  Doodle oder Zattoo zu Tamedia gehören.  Mit dem eigenen Internetauftritt von Tamedia Digital wollen wir das bestehende Digital-Portfolio ins Zentrum rücken. Gleichzeitig soll die Seite auch potentielle Arbeitnehmer ansprechen.

Wie viele Leute beschäftigen sich mit Business Development bei Tamedia Digital?

Das Business Development Team von Tamedia Digital unter der Leitung von Christoph Brand besteht derzeit aus 11 Personen. Unser gemeinsames Ziel ist es, die bestehenden Firmen weiter zu entwickeln, untereinander zu vernetzen und neue Investitionsmöglichkeiten zu evaluieren.

Suchen Sie derzeit aktiv nach Startups, an denen sich Tamedia beteiligen kann?

Wir erhalten passiv bereits viele Ideen und Businesspläne zugesendet. Wir suchen aber auch aktiv nach Startups, welche zu uns  passen und in die wir investieren oder mit ihnen kooperieren könnten. Auf der neuen Website präsentieren wir unsere Kriterien und die Kontakte, an die sich interessierte Startups wenden können.

In welchen Geschäftsfeldern sollten Startups aktiv sein, um für Tamedia interessant zu sein? In welcher Phase sollten sie sein?

Uns interessieren folgende Themenfelder: Jobsuche, Wohnen und Umziehen, Online-Werbung, Bewegtbild, Ausgehen & Ticketing, Personal Finance, Sharing Economy und eHealth. Das passende Startup sollte ein innovatives und skalierbares Geschäftsmodell haben. Ein überzeugendes Gründerteam und erste Umsätze oder erfolgreiche Pilotprojekte setzen wir ebenfalls voraus.

Was kann Tamedia den Startups über Geld und besonders günstige Anzeigen hinaus sonst noch bieten?

Tamedia ist ein strategischer Investor und kein Finanzinvestor. Wir unterstützen unsere Beteiligungen in der strategischen Planung und bieten Shared Services sowie Networking-Plattformen an. Zusammen mit den Entrepreneurs arbeiten wir an langfristigen Zielen. Um diese zu erreichen, investieren wir und nutzen die Synergien mit unseren bestehenden Beteiligungen. Hinzu kommen Integrationsmöglichkeiten sowie Partnerschaften innerhalb der gesamten Mediengruppe. 

Gibt es auch andere Zusammenarbeitsmodelle mit Startups, bei denen Tamedia nicht investiert?

Es gibt immer wieder einzelne Kooperationen von Startups mit unseren Medien sowie auch mit unseren Portfoliofirmen. Zudem sind wir regelmässig Gastgeber von Events, bei denen sich Startups sich vorstellen können. Das ist eine Möglichkeit, wo Firmengründer mit unserem Team in Kontakt kommen oder sich untereinander austauschen  können. Beispiele dafür sind der Web Monday oder der Investors Day von ICT Switzerland.

Wie wichtig soll das digitale Geschäft für Tamedia in den nächsten Jahren werden? 

Genaue Zahlen geben wir nicht bekannt. Unser mittelfristiges Ziel ist es jedoch mit dem Digitalbereich rund 50 Prozent des Gesamtergebnisses von Tamedia zu erwirtschaften.  Dieses Ziel wollen wir durch organisches Wachstum und durch Zukäufe erreichen.

tamediadigital.ch
Der Webauftritt tamediadigital.ch bietet einen Überblick über sämtliche Aktivitäten und Tochterfirmen aus dem Digitalbereich der Mediengruppe Tamedia, um ihnen eine grössere Visibilität zu verschaffen. Jedes Unternehmen des Portfolios sowie deren CEOs werden einzeln portraitiert. Zudem präsentiert sich Tamedia Digital als möglicher Kooperationspartner für Start-ups. Ergänzt wird der Inhalt durch News aus dem Digitalbereich.