EY-Medtech-Report: Robuste Startups

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19.10.2016

Die weltweiten Umsätze der Medtech-Unternehmen schrumpfen erstmals seit fast zehn Jahren. Wie der aktuelle EY-Medtech-Report weiter zeigt, wird aber nach wie vor in Forschung und Entwicklung investiert. Ein weiterer Lichtblick sind die Start-ups: Sie konnten 2015 klar mehr Geld einsammeln als im Vorjahr. Besonders erfolgreich waren auch zwei Schweizer Firmen.

Nach Jahren niedrigen Wachstums sind die Umsätze der globalen Medtech-Branche 2015 um 1,2 Prozent auf noch gut 337 Milliarden US-Dollar geschrumpft. Dabei fiel die Entwicklung in den USA und in Europa höchst unterschiedlich aus: Während die hiesigen Medtechs ihre Umsätze um 21 Prozent auf 129 Milliarden US-Dollar steigern konnten, fiel der Umsatz der US-Konkurrenz um 11 Prozent auf 209 Milliarden US-Dollar.

Trotz der rückläufigen Zahlen stand die Medtech-Branche an den Kapitalmärkten sehr gut da. Die Marktkapitalisierung aller untersuchten Medtech-Unternehmen stieg bis Ende 2015 um 13 Prozent auf 717 Milliarden US-Dollar. Im laufenden Jahr deutet gemäss EY alles auf eine weiter wachsende Börsenbewertung der Branche hin.

Für Neulinge auf dem Börsenparkett war es kein gutes Jahr: Nach 41 IPOs von Juli 2014 bis Juni 2015 trauten sich im gleichen Zeitraum 2015/16 nur noch 15 Medtech-Unternehmen neu an die Börse. Die eingenommenen Mittel sanken um 74 Prozent auf 590 Millionen US-Dollar – den niedrigsten Wert seit 2012.

Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Viele Investoren setzen auf junge Medtech-Unternehmen und statteten Start-ups mit so viel Venture Capital - 1,7 Milliarden US-Dollar - aus wie noch nie. Vor allem in der ganz frühen Early-Stage-Phase konnten Start-ups viel Geld einsammeln. Besonders erfolgreich waren mit CeQur und G-Therapeutics auch zwei Schweizer Medtech-Startups. Ihre Finanzierungsrunden über 100, beziehungsweise 35 Millionen USD gehören zu den zehn grössten von Europa.

«Es macht Mut, dass Investoren zunehmend die jungen Start-ups entdecken und fördern», findet Jürg Zürcher, der Medtech Leader von EY Schweiz. «Lange Zeit standen vor allem kurzfristige Erfolge im Fokus, so dass sich Investoren auf grosse Medtech-Unternehmen konzentrierten, die Dividenden-Ausschüttungen versprachen. Diese Strategie kann für die Branche jedoch gefährlich werden, weil dadurch Gelder für Forschung und Entwicklung fehlen und echte Innovationen verhindert werden».

(jd)

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