Mehr Studierende an ETH Zürich und EPFL

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30.04.2012
Die Zahl der Studierenden an ETH Zürich und EPFL stieg 2011 um 6,3% auf total 25‘629. Die Neueintritte nahmen um 6,9% zu, namentlich in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technologie (MINT-Fächer). An der Jahresmedienkonferenz des ETH Rates begrüssten Gastredner aus der Wirtschaft den Trend und forderten gleichzeitig höhere Investitionen des Bundes.

An den beiden ETH sind 2011 die Neueintritte von Studierenden angestiegen, namentlich in den Ingenieurwissenschaften (+4,8%), in Informatik- und Kommunikationstechnologie (+5,4%) sowie in den exakten Naturwissenschaften (+14,7%); auch der Anteil der Frauen in den Bachelorstudien hat sich nochmals leicht auf neu 29,4% erhöht.

Die Qualität der Ausbildungen sicherzustellen bleibt für ETH Zürich und EPFL eine Herausforderung: Das in internationalen Rankings beachtete Betreuungsverhältnis hat sich 2011 weiter verschlechtert (von 1:33,2 im Jahr 2002 auf heute 1:35,8), obwohl der ETH-Bereich 2011 30 Professorinnen und Professoren mehr als im Vorjahr beschäftigte (total neu 749). Wegen der langfristigen Natur des Geschäfts begrüsst der ETH-Rat den Vorschlag der zuständigen Ständeratskommission (WBK) für ein kontinuierliches Wachstum der Bundesbeiträge in den Jahren 2013-2016. Fritz Schiesser, Präsident des ETH Rates, sagte an der Jahresmedienkonferenz: «Die Schweiz ist in einer hervorragenden Position bei Bildung, Forschung und Innovation (BFI), aber Länder wie Deutschland und China holen auf. Der ETH-Bereich muss investieren können, um noch mehr zur Innovationskraft der Schweiz beitragen zu können.»

Wie der ETH-Bereich Innovation fördert, erläuterte Dr. Adrienne Corboud Fumagalli, Vizepräsidentin für Innovation und Technologietransfer der EPFL: Das Engagement reiche von der Ausbildung über gemeinsam genutzte Infrastrukturen wie am Binnig and Rohrer Nanotechnology Center von IBM und ETH Zürich in Rüschlikon ZH bis hin zum Verkauf von Lizenzen und Angebot von Dienstleistungen und Expertisen. «Entscheidend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sind die Pflege eines offenen Campus und finanzielle Mittel zur Überbrückung von Talsohlen im Innovationsprozess», sagt Corboud Fumagalli. Ein Beispiel für eine solche Brückenfinanzierung war der «Innogrant» (Stipendium für unternehmerische Initiative), den die EPFL 2008 dem Initiator von Aleva Therapeutics gewährt hatte. Kürzlich konnte das Unternehmen 9,5 Mio. EUR  Risikokapital akquirieren und beschäftigt heute in der Schweiz 8 Mitarbeitende im Parc Scientifique der EPFL. Als Modell für den offenen Campus sieht Corboud Fumagalli das Quartier de l’Innovation der EPFL: Seit Ende 2010 finden sich nebst den Start-ups auch Grossunternehmen, wodurch insgesamt über 1000 Arbeitsplätze entstanden sind. Letztendlich wird das Quartier de l’Innovation nahezu 2000 Arbeitsplätze anbieten können.  

Als Gastredner an der Jahresmedienkonferenz konnte Michael F. Plüss, Vizepräsident von scienceindustries, begrüsst werden. Die Mitgliedfirmen von scienceindustries aus chemisch-pharmazeutischen Industrie beschäftigen in der Schweiz direkt über 70.000 Mitarbeitende, davon rund 12.000 Forschende. Plüss unterstrich, dass die Mitgliedfirmen des Verbandes 44% aller privaten Forschungsaufwendungen in der Schweiz erbringen und zugleich auf exzellente, öffentlich finanzierte Ausbildung und Grundlagenforschung angewiesen sind. Er stellte klar: «Wir dürfen die erreichte globale Spitzenstellung der Schweizer Science  Industries und unserer Forschung und Innovation nicht preisgeben, weshalb wir verbindlich ein jährliches Wachstum der BFI-Mittel von mindestens sechs Prozent fordern.»

 

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