LPN: Startups als Schrittmacher

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15.03.2016

Die Swisscom setzt auf das Internet of Things (IoT) und will bis Ende Jahr ein flächendeckendes Low Power Network (LPN) aufbauen. Für potentielle Gründer mit guten Ideen ist das eine gute Nachricht, denn laut Gartner wird die Hälfte als IoT-Applikationen von jungen Technologiefirmen entwickelt.

Das Internet der Dinge verbindet physische Gegenstände  mit dem Cyberspace; in der Regel über eine physische Leitung und wenn keine vorhanden ist, über eine SIM-Karte. Hängen die Dinge und Geräte am Stromnetz, ist die Frage der Energieversorgung gelöst. Werden sie aber mit Batterien betrieben, wird die SIM-Karte zur stromfressenden Belastung.

Die  Alternative heisst Low Power Network (LPN) und ist für die vom Stromnetz autonome Übermittlung geringster Datenmengen konzipiert. Geräteseitig basiert LPN auf einer kostengünstigen Sensorschnittstelle, die Daten an eine Empfangsstation schickt. Die Reichweite beträgt einige Kilometer. «In vielen Fällen genügt es, wenn Geräte sporadisch kleinste Informationen übermitteln können. Genau dafür bauen wir dieses Netz», sagt Christian Petit, Leiter Swisscom Enterprise Customers.

Bis Ende Jahr will die Swisscom einen einstelligen Millionenbetrag investieren. Per 2017 sollen 80 Prozent der Schweizer Bevölkerung im Freien versorgt sein. In zehn Städten ist zudem eine leichte Innenraumversorgung vorgeplant.

Für den Pilottest des LPN in Genf und Zürich, der im Frühjahr 2015 begann, haben sich über 100 Firmen, Behördenkunden und Hochschulen interessiert. Inzwischen sind mehr als 15 Ideen konkretisiert. Ein Drittel der Projekte wurde von Startups initiiert.

Gimasi
Fernwartung von Strassenlaternen. Die Pilotanlage steht in Bellinzona.

Dolphin Engineering
Früherkennung von Schädlingen und Krankheiten in Rebbergen.

Feedback now
Echtzeitmessung der Kundenzufriedenheit in Restaurants, Hotels und in Flughäfen.

Setza
Ein einfaches System zur Administration von Sitzungsräumen.

Swiss Pime Tech
Ein Sensor zeigt an, ob Post im Briefkasten liegt.

 

Das Low Power Network der Swisscom funktioniert im konzessionsfreien SRD-Band und überträgt Informationen mit höchstens 0,5 Watt. Es basiert auf dem offenen LoRaWAN-Industriestandard. Für die technischen Spezifikationen ist die internationale LoRa Alliance zuständig. Die Swisscom ist Gründungsmitglied der 2015 gegründeten Non-Profit-Organisation.

(JD)

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