IBM: Watson, die Cloud und ein neues Startup-Programm

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08.12.2014

Mitte November hat IBM ein Programm zur Unterstützung von Cloud Startups gestartet – eine Ergänzung zum Global Entrepreneur Program. An einem Anlass in Zürich Altstetten wurde es vorgestellt und erklärt, was die Startup Unterstützung mit dem kognitiven Computersystem Watson zu tun hat.

IBM fördert Startups seit Jahren mit seinem Global Entrepreneur Program. Auch Schweizer Unternehmen haben davon schon profitiert, etwa die Lausanner nViso. Das Programm unterstützt Jungfirmen mit Produkten, Expertenwissen und einem globalen Netzwerk. Zu den Highlights gehören neben Gratis-Software zum Beispiel ein persönlicher Relationship Manager als Ansprechpartner oder 600 Experten, die als Mentoren zur Verfügung stehen. Hinzu kommt der Zugang zu mehreren hundert Risikokapital-Investoren sowie zu Business-Partnern und IBM Kunden auf der ganzen Welt.

Leistungen im Wert von 120‘000 Dollar
Mitte November startete IBM nun zusätzlich das IBM Global Entrepreneur Program for Cloud Startups. Die geförderten Unternehmen können unter anderem Lösungen aus dem IBM Cloud-Portfolio nutzen. Dafür erhalten sie Gutscheine im Wert von bis zu 120‘000 US-Dollar. Hinzu kommen auch in diesem Programm die Unterstützung durch Experten und den Zugang zum IBM-Netzwerk.

Bei den Produkten stehen Softlayer und Bluemix im Mittelpunkt. Softlayer ist ein Infrastructure-as-a-Service-Angebot für Cloud Anwendungen. Bei Bluemix handelt es sich um eine Cloud-Plattform, welche die Entwicklung von neuer Software mit einer ganzen Reihe von Services unterstützt. Dazu gehören etwa Services zur Analyse grosser Datenmengen, eine Cloud-Datenbank oder auch eine Spracherkennung. Die Services lassen sich wie Lego-Steine in neue Anwendungen integrieren. Startups sollen auf diese Weise schneller zu innovativen Applikationen zu kommen, welche die Möglichkeiten der Cloud und von Big Data ausnutzen. Ein Element von Bluemix sind zudem Watson-Services. Sie beruhen auf den Fähigkeiten des kognitiven Computersystems. Zu ihnen gehört etwa ein Expertensystem zur Beantwortung von Fragen aus dem Gesundheitsbereich.

An dem IBM-Event in Altstetten erklärte Moshe Rappoport von IBM Research in Rüschlikon, warum es Sinn macht, die Watson-Technologie Startups zur Verfügung zu stellen: „Um Watson zu entwickeln, braucht es das Know-how und die Ressourcen von IBM, aber Startups wissen oft besser, wofür man Watson einsetzen könnte.“

Dies erklärte Rappoport unter anderem mit einem grundlegenden Wandel in der IT. Waren es seit den neunziger Jahren vor allem betriebswirtschaftliche Bedürfnisse, die die IT prägten, kommen die Impulse nun von den Nutzern. „Wenn wir wissen wollen, wie IT in Zukunft genutzt wird, müssen wir nicht mehr nur auf die Entscheider auf der Business-Seite in den Unternehmen achten, sondern auf das, was ganz gewöhnliche Menschen heute tun und mit intelligenten Geräten gerne tun würden.“

Cloud Marketplace für Europäische Unternehmen
Die innovativen Lösungen von Startups kann IBM dann durch seine bestehenden Kundenbeziehungen vermarkten.  Darüber hinaus existiert zudem ein IBM Cloud Marketplace für IBM Geschäftspartner wie zum Beispiel ISVs, der nun auch in Europa ausgerollt werden soll. „Auch Schweizer Startups sind eingeladen, sich mit ihren Cloud-Lösungen für den IBM Cloud Marketplace zu bewerben“, erklärte Bo Soevsoe Nielsen, IBM Cloud Services Leader Europe an der IBM-Veranstaltung.

Der Launch des IBM Global Entrepreneur Program for Cloud Startups zeigt, dass IBM die Zusammenarbeit mit Startups weiter ausbaut. Dabei spielt auch die Schweiz eine wichtige Rolle. Patrick Fischbacher, IBM Midmarket Manager in der Schweiz, kündigte jedenfalls weitere Events für Jungunternehmen an.

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