Unternehmer brauchen Fantasie, Risikobereitschaft und die richtigen Rahmenbedingungen

Please login or
register
21.06.2013

Die Preisverleihung der W. A. de Vigier Stiftung war wie gewohnt ein hochkarätiger Anlass. Swatch-CEO Nick Hayek und der abtretende Stiftungsratspräsident Moritz Suter ermunterten die Jungunternehmer, keine Angst vor Misserfolgen zu haben und ihre Fantasie zu gebrauchen.

Nick Hayek hält selten Vorträge. Umso bemerkenswerter war, dass als Keynote-Redner an der Preisverleihung der W. A. de Vigier Stiftung auftrat. Er hielt denn auch keine Rede für die Galerie, sondern sprach überzeugend und direkt über seine unternehmerischen Erfahrungen. „Ein Unternehmer braucht die Fantasie eines Zwölfjährigen“, ist der Swatch CEO überzeugt. Unternehmer sollten Regeln in Frage stellen und lustvoll Neues ausprobieren.

Firmenchefs müssen ihre Ideen allerdings auch umsetzen. Sie müssen Hindernisse überwinden und dies geht nur im Team. „Eine One Man Show wird keinen Erfolg haben“, sagte Hayek. Doch auch gute Teams können scheitern. Angst sollte man davor nicht haben. „Misserfolge gehören dazu“, räumte der der Swatch Chef ein.

Zudem brauchen Unternehmer auch ein geeignetes Umfeld, um neue Ideen realisieren zu können. Prinzipiell bietet die Schweiz nach Ansicht Hayeks ein solches Umfeld. Pragmatismus bei Bürgern und in der Politik, enge Kontakte zwischen Unternehmen und den regionalen Behörden, hochstehende Berufsbildung und Spitzenforschung seien gute Voraussetzungen.

Aber in letzter Zeit sieht Hayek immer mehr Regulierungen und Verbote auf die Unternehmen zukommen. Dies sei eine fatale Entwicklung. „Denn“, so Hayek, „die Fantasie braucht Freiraum, um sich entfalten zu können. Dies ist beim Kind nicht anders als beim Unternehmer.“

Hayeks Themen wurden im Laufe der Veranstaltung mehrfach wieder aufgenommen. Auch Moritz Suter, der an der Preisverleihung als Stiftungsratspräsident verabschiedet wurde, sagte: „Unternehmen können nur gedeihen, wenn sie Freiheiten haben“.

Und auch das Thema des Misserfolgs sprach Suter an. Zwar habe er als Unternehmer viele gute Sachen gemacht und mit der Crossair auch einen echten Grosserfolg erzielt. Doch andererseits habe er mit der Fluggesellschaft „Hello“ eine Airline in den Sand gesetzt. Auf der Basis dieser Erfahrungen sagte Suter zu den anwesenden Jungunternehmern: „Ein Unternehmer hat nie Angst vor Misserfolg. Es ist keine Schande Misserfolg zu haben. Wenn so etwas passiert, stehen Sie auf und machen Sie weiter.“

EPFL-Präsident Patrick Aebischer, der als „Jungunternehmerförderer des Jahres“ ausgezeichnet wurde nahm die Rede von Nick Hayek ebenfalls auf und ging auf die Rahmenbedingen für junge Unternehmer ein. Aebischer ist der Auffassung, dass diese Bedingungen prinzipiell gut seien. Und er zeigte sich sogar ein bisschen optimistischer. Denn nach seinem Eindruck verfüge die Schweiz heute wieder über hungrige, junge Unternehmer. Dies sei keineswegs selbstverständlich. „Eine Zeitlang hatten wir vergessen, dass die Schweiz vor 100 Jahren noch ein armes Land war und wir waren bequem geworden“, erklärte Aebischer.

Aebischer konnte sich zudem darüber freuen, dass zwei der fünf Preisträger – L.E.S.S und Swissto12 – aus der EPFL kommen. Diese und die drei anderen Preisträger werden wir in den kommenden Tagen ausführlicher auf startupticker.ch vorstellen.

Bilder von der Preisverleihung finden sich auf der Facebook-Seite der W. A. de Vigier Stiftung. Zudem kann man dort auch für den Fan Prize der Stiftung abstimmen. Zur Wahl stehen die fünf diesjährigen Gewinner und die fünf Nominees. Wer von ihnen bis zum 9. August die meisten Stimmen auf sich vereinigt, gewinnt den Fan Prize. Für die Teilnehmer an der Abstimmung gibt es auch etwas zu gewinnen – unter ihnen werden zwei iPads verlost.

0Comments

rss