Thomas Knecht ist Jungunternehmerförderer des Jahres 2012

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22.06.2012
Seit zwei Jahren zeichnet die W. A. de Vigier Stiftung nicht nur Start-ups aus, sondern auch einen Förderer von Jungfirmen. Nach Urs Althaus und Thomas von Waldkirch wurde nun der Unternehmer Thomas Knecht geehrt. Er initiierte Ende der Neunziger Jahre den Wettbewerb venture.

Heute führt Thomas Knecht die Knecht Holding. Das Familienunternehmen mit 850 Angestellten ist in den Bereichen Reisen und Transporte aktiv. Unternehmerisch dachte der Vertreter der dritten Generation im Familienunternehmen allerdings schon als er in den Neunziger Jahren noch für das Beratungsunternehmen McKinsey aktiv war. Er initiierte damals den Wettbewerb venture.

Die Idee zum Wettbewerb hatte Knecht 1996, als er im Gubrist-Tunnel im Stau stand und in den Nachrichten die Rede von Betriebsschliessungen, Kurzarbeit und einer erneuten Zunahme der Arbeitslosenzahlen war. Um seine Idee zu realisieren, nahm Knecht Kontakt mit dem Rektorat der ETH Zürich auf und kreierte einen Businessplan-Wettbewerb, der dieses Jahr bereits zum achten Mal ausgetragen wurde.

Das Einzigartige an Venture ist die Verbindung von Wettbewerb und Coaching. Schon bei der ersten Aus­tragung 1998 waren auch Topmanager, internationale Berater und KMU-Chefs mit von der Partie; entweder als Coaches der potenziellen Gründer oder als Juroren. Auch die Grosskonzerne engagierten sich von Beginn weg: So wurde die erste Austragung unter anderem von Credit Suisse, UBS, Ascom, Novartis, Roche, Hil­ti, Sulzer und Swiss Re unterstützt. Gleichzeitig ist es Knecht gelungen, mit Venture Incubator einen Fonds zu schaffen, der in 37 Start-ups investiert hat.

Bis heute haben sich im Rahmen von Venture über 5 000 Studenten, Ingenieure und Führungskräfte am branchenübergreifenden Gedankenaustausch beteiligt. Daraus sind 440 Firmen mit über 4 500 Arbeitsplätzen entstanden. Thomas Knecht ist zufrieden: «Venture hat die Kreativität, die Risikobereitschaft und den Un­ternehmergeist in diesem Land nachhaltig stimuliert.» Dank diesem Wettbewerb wurden Firmen wie die in­ternational tätige vegetarische Restaurant-Kette Tibits oder etwa der Stäfener Sensorhersteller Sensirion ge­gründet.

Vor allem aber hat der Wettbewerb dafür gesorgt, dass aus den Hochschulen heraus immer mehr Unterneh­men gegründet werden. Zwischen 1975 und 1990 zählte die ETH Zürich insgesamt 15 Spin-offs. Heute sind es jährlich zwischen 20 und 30 Hightech-Start-ups. Dazu Thomas Knecht: «Diese Spin-offs sorgen dafür, dass aus der durch den Staat finanzierten Forschung ein Payback erfolgt.»

Für sein erfolgreiches Engagement wurde Knecht gestern an der Preisverleihung der de Vigier Awards als „Förderer von Jungunternehmen 2012“ geehrt.

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