SimpleTrain stellt die Weichen auf Wachstum

Ausverkaufte Nachtzug-Strecken im Mai, knappes Platzangebot am Tag: «Die Zahlen bei den Zugreisen haben sich viel schneller erholt als erwartet», sagt Austin Widmer, Mitgründer von SimpleTrain. Das 2019 gegründete Startup bietet über seine Webseite einen Buchungsservice für internationale Zugreisen. Egal ob einfache Billets in Nachbarländer oder komplexe Gruppenreisen durch fünf Länder mit Veloreservationen, das Team von SimpleTrain offeriert die passende Route mit den günstigsten Ticket-Preisen.

Nach den pandemiebedingt flaueren Jahren verbuchten die Zürcher im Frühjahr und die ganze Sommersaison hindurch einen starken Nachfrageanstieg. «Nach einem halben Jahr hatten wir bereits beinahe dreimal so viel Umsatz erwirtschaftet als im ganzen Vorjahr», so Widmer. Rund 300 Buchungen wickelt das Startup mittlerweile pro Monat ab. Zu Spitzenzeiten im April und Mai waren es gar 400.

SimpleTrain ist in den letzten zwölf Monaten zusätzlich zur Deutschen Bahn und SBB noch mit weiteren europäischen Bahngesellschaften SNCR und TrenItalia Partnerschaften eingegangen. Auch mit Interrail besteht eine solche. «Etwa 80 Prozent aller verkauften Tickets beziehen wir bei diesen Partnern und erhalten so Kommissionen», erklärt Widmer. Dies generiert zusätzlichen Umsatz zu den Bearbeitungsgebühren, welche die Kundinnen und Kunden bei der Buchung bezahlen. Mit der Österreichischen Bahn sei man derzeit im Gespräch.

Das Zürcher Startup investiert weiter in den Ausbau des Shops und will sein sechsköpfiges Team um eine Stelle in der Webentwicklung aufstocken. So sollen künftig einzelne Destinationen automatisiert im Shop buchbar sein um den Kundinnen und Kunden die Wartezeit zu verkürzen. Beim heutigen Buchungsservice dauert es bis zu einen Tag bis zur Offerte. Mit der gleichen Absicht hat SimpleTrain kürzlich bereits die Zahlungsmodalitäten vereinfacht: «Wer sein Ticket per Twint oder mit Kreditkarte bezahlt, kann die Tickets am gleichen Tag ausdrucken», so Widmer.

(Fabienne Roos)