Signifikant gewinnt Aldi als Kunden

«Die Hälfte aller Werbeausgaben ist verschwendetes Geld», sagte Autopionier Henry Ford. Er wisse nur nicht, welche von beiden Hälften. Mit dieser Unsicherheit haben die B2C-Branchen seit rund einem Jahrhundert zu kämpfen. Doch dann kam eine ehemalige Mediaplanerin, damals bei der Suva tätig, die berufsbegleitend studierte und ein Thema für ihre Masterarbeit suchte.

«Mein Ansatz war die Ermittlung der Required Contacts per Conversion (RCC) pro Kanal; ich wollte einfach nicht glauben, dass man das im Zeitalter von Big Data nicht messen kann», erinnert sich Esther Cahn (auf dem Bild mit COO Simon Göldi). Sie erstellte ein Proof of Concept, pröbelte etwas herum und kam anhand historischer Kampagnen-Daten zu erstaunlichen Resultaten. 2016 hängte sie ihren Corporate-Job an den Nagel und gründete Signifikant Solutions.

Gemeinsam mit ihren Mitarbeitern ‒ Datenspezialisten, Softwareentwicklern und Mediaspezialisten ‒ packte sie die Erkenntnisse aus der Masterarbeit in eine Software. Die Entwicklung erfolgte anhand echter Kampagnen.

Das Team sammelte alle verfügbaren Kontaktdaten der gängigen Werbekanäle: vom Plakat, über TV, Print und Kino bis Social Media. Parallel schrieb es eine Software, welche die Kontaktdaten reinigt und gewichtet. «Mit unseren laufend aktualisierten Datenmodellen ist es endlich möglich, konkrete Werbemassnahmen mit konkreten Abverkäufen zu vergleichen» sagt Cahn.

Heute kann die SaaS-Plattform von Signifikant den Werbeauftraggebern auf Tagesbasis zeigen, wieviel sie für eine Konversion zahlen. «Unseren Kunden sind teilweise sehr überrascht, wenn sie sehen, wie stark die Preise für eine Konversion je nach Kanal, Produkt, Zielgruppe oder Qualität der Werbung variieren», sagt Cahn. 

Die Entwicklung der ersten Phase ist nun abgeschlossen. Nicht ganz zwei Jahre nach dem Start erster Pilotprojekte erfolgt nun der offizielle Markteintritt – und dies gleich mit einem Paukenschlag. Mit Aldi gewann der Startup aus dem Technopark Luzern einen der grössten Einzelhändler der Welt als Kunde.

(Bild: ZVG)