Nationalrat will Anstellung von ausländischen Hochschulabsolventen erleichtern

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20.09.2018
Nationalrat

In einer Motion fordert der FDP-Nationalrat Marcel Dobler, dass an Schweizer Hochschulen ausgebildete ausländische Masterabsolventen und Doktoranden einfacher von Schweizer Unternehmen angestellt werden können. Heute Morgen hat der Nationalrat der Motion mit klarem Mehr zugestimmt.

Startups haben im Kampf um die besten Talente keinen leichten Stand. Doch eine Trumpfkarte besitzen sie, ihre Nähe zu den Hochschulen, aus denen sie hervorgegangen sind oder mit denen sie zusammenarbeiten. Die Hochschulen sind deswegen eine wichtige Quelle neuer, hoch qualifizierter Mitarbeiter. Doch nicht jeden Absolventen, den ein Startup gerne anstellen würde, kann es auch anstellen. Kommt der Kandidat aus einem Land ausserhalb der EU und der EFTA, zum Beispiel also aus Osteuropa oder Nordamerika, kann das Startup ihn nur beschäftigen, wenn das entsprechende Kontingent noch nicht ausgeschöpft ist. Dieses Kontingent reicht allerdings in Kantonen wie Zürich, Basel-Stadt und Genf bei weitem nicht aus.

Diese Situation will eine Motion des Nationalrats Marcel Dobler ändern. In der Motion wird der Bundesrat aufgefordert, im Rahmen der Verordnung über Zulassung, Aufenthalt und Erwerbstätigkeit (VZAE) die Voraussetzungen zu schaffen, damit ausländische Masterabsolventen und Doktoranden von universitären Hochschulen der Schweiz aus Bereichen mit ausgewiesenem Fachkräftemangel einfach und unbürokratisch in der Schweiz bleiben können. Das Ziel ist, zu verhindern, dass die hier teuer ausgebildeten jungen Spezialistinnen und Spezialisten aus Drittstaaten das Land verlassen, weil sie aufgrund von ausgeschöpften Kontingenten nach ihrem Abschluss nicht direkt angestellt werden können.

Dabei geht es durchaus um relevante Zahlen. In der Nationalratsdebatte der Motion am Donnerstagmorgen erklärte Marcel Dobler, dass die Schweiz jährlich 1700 Hochschulabgänger aus Drittstaaten hat. Davon dürfen lediglich rund 10 Prozent im Inland bleiben. Unter den Absolventen seien über 1000 aus den MINT-Fächern, wo ein ausgewiesener Fachkräftemangel bestehe.

Die Motion wurde vom Bundesrat vor gut einem Jahr zur Ablehnung empfohlen. Heute hat der Nationalrat allerdings anders entschieden. Er nahm die Motion mit 143 zu 34 Stimmen an. Das Geschäft geht nun an den Ständerat.

(SK)

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