Auf pragmatischem Weg zu mehr Gründerinnen

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04.09.2018
Talk Plus

An einer Veranstaltung des Technoparks Luzern diskutierten drei Gründerinnen und das Publikum engagiert über das Thema Diversität in der Schweizer Startup-Szene. Darin, dass Vielfalt die Erfolgswahrscheinlichkeit von Startups verbessert, waren sich die Gründerinnen einig.

In der Schweiz fehlt es an Start-ups mit Gründerinnen und weiblichen CEOs. Der aktuelle Swiss Venture Capital Report von Startupticker zeigt zwar, dass rund die Hälfte aller durch Investoren finanzierten Startups mindestens über eine Frau im Top Management oder im Verwaltungsrat verfügen. Doch nur 14 Prozent der Firmen im Swiss Venture Capital Report sind von einer Frau gegründet oder mitgegründet worden und nur sechs Prozent haben einen weiblichen CEO.

Grund genug für den Technopark Luzern das Thema an einer Talk Plus Veranstaltung mit drei Gründerinnen von Hightech Startups zu diskutieren: Stephanie Flückiger-Mangual (Tolremo Therapeutics), Sandra Tobler (Futurae Technologies) und Esther Cahn (Signifikant Solutions). Das zwei Jahre junge Spin-off der ETHZ, Tolremo Therapeutics, entwickelt Medikamente, welche die Arzneimittelresistenz bei Krebspatienten verhindern soll. Sandra Tobler, Co-Founder und CEO von Futurae Technologies, setzt neue Massstäbe bei der User-Authentifizierung von online Diensten und Esther Cahn, Co-Founder und CEO von Signifikant Solutions, mischt mit ihren Analysen von Werbekampagnen die Branche auf (siehe separater Artikel).

Aus der Podiumsdiskussion ergab sich ein klarer Konsens der lautete: „Zukunftsfähige Unternehmen brauchen eine hohe Diversität.“ Startups bräuchten Vielfalt, um richtige Entscheidungen zu treffen, da nur so alle Perspektiven eines Themas erkannt und berücksichtigt werden könnten. Dies bestätigt eine aktuelle Studie, auf die Hansruedi Lingg, Geschäftsleiter des Technopark Luzerns, hinwies. Die Studie von Boston Consulting besagt, dass von Frauen gegründete Startups erfolgreicher sind. Pro investierten Dollar erzielen von Frauen (mit)gegründete Startups mehr als den doppelten Umsatz.

In ihrem Alltag gehen die drei Gründerinnen pragmatisch mit dem Thema um. Dass etwa die erste Person, die Tolremo-Chefin Flückiger-Mangual angestellt hat, eine Biologin war, lag schlicht darin, dass diese die am besten qualifizierte Person unter den Bewerberinnen und Bewerbern war. So war denn auch Sandra Tobler der Ansicht, dass die beste Fördermassnahme, um mehr Frauen für Firmengründungen zu begeistern, darin bestehen würde, bereits Kindern und Jugendlichen das Thema Unternehmertum nahe zu bringen. Dies würde automatisch auch zu mehr Gründerinnen führen.

Wie sehr das Thema Diversität die Szene bewegt merkte man nicht nur während des offiziellen Teils der Veranstaltung. Auch am Apéro wurde unter den Besuchern intensiv weiter diskutiert.

(SK)

Bild: Talk Plus 2018 mit v.l.n.r. Moderatorin Regula Elsener, Sandra Tobler (Futurae Technologies AG), Dr. Stefanie Flückiger-Mangual das Biotechnologie-Spin-off Tolremo Therapeutics AG und Esther Cahn, Signifikant Solutions AG.

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