Rahmenbedingungen für Börsengänge sind derzeit gut

Please login or
register
17.12.2013

IPOs werden wieder ein Thema. Vergangene Woche wagte ein Portfoliounternehmen von Nextech Invest den Gang an die Nasdaq. In der Schweiz hat mit WISeKey zumindest ein Tech-Unternehmen die letzte Pre-IPO-Finanzierungsrunde abgeschlossen. Und die Experten von EY zeigen sich für 2014 optimistisch in Bezug auf weitere Börsengänge.

In Sachen Börsengänge hat sich 2013 vor allem der US-Markt dynamisch entwickelt: Die Zahl der Börsengänge an den US-Börsen kletterte von 133 im Vorjahr auf 222 im laufenden Jahr. Davon konnten auch Schweizer Investoren profitieren. Mit MacroGenics und TetraLogic haben in den vergangenen Monaten gleich zwei Portfolio-Unternehmen von Nextech Invest den Schritt aufs Börsenparkett gewagt. Die beiden Biotech-Unternehmen aus den USA haben dafür die Nasdaq gewählt.

In der Schweiz befindet sich mit der IT-Firma WISeKey zumindest ein Technologie-Unternehmen in der Pre-IPO-Phase. Eine letzte Finanzierungsrunde vor der Publikumsöffnung wurde vor einigen Wochen abgeschlossen.

«Die Niedrigzinspolitik der Notenbanken, hohe Bewertungen, verbesserte Konjunkturaussichten: Die Rahmenbedingungen für Börsengänge sind derzeit gut», fasst Roger Müller, Partner, Financial Accounting Advisory Services bei EY Schweiz, die Ergebnisse der Studie "2013 Global IPO update" zusammen. Nachdem die Ankündigung der amerikanischen Notenbank, das Anleiherückkaufprogramm zurückzufahren, im Lauf des Sommers für Unruhe an den Weltbörsen und Zurückhaltung bei den IPO-Kandidaten gesorgt hatte, drängten im vierten Quartal wieder deutlich mehr Unternehmen aufs Parkett. «Das Fenster für Börsengänge ist derzeit geöffnet – grundsätzlich auch in der Schweiz», sagt Roger Müller. Während in der Schweiz im vierten Quartal ein Börsengang stattfand – das IPO von Cembra Money Bank –, nutzen weltweit aktuell viele Börsenaspiranten die Gunst der Stunde: Für das gesamte vierte Quartal rechnet EY mit insgesamt 294 IPOs – ein Anstieg um 47 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (200 IPOs).

«Wenn wie erwartet das Wirtschaftswachstum zulegt und die Zinsen niedrig bleiben, spricht viel für ein starkes IPO-Jahr 2014 – zumal die Pipeline an Börsenkandidaten gut gefüllt ist», sagt Roger Müller. Dabei dürfte China einer der Haupttreiber des weltweiten IPO-Booms sein: Allein für das erste Quartal 2014 erwartet EY 50 Börsengänge an den chinesischen Börsen.

Aber auch in den USA und Japan werden voraussichtlich mehr Unternehmen an die Börse gehen. «Die wichtigen Notenbanken haben klargestellt, dass sich an der Politik des billigen Geldes vorerst nichts ändern soll – ein wichtiges Signal für die weltweiten IPO-Märkte.»

Für den europäischen Gesamtmarkt ist Roger Müller aber nicht ganz so optimistisch: «Die Schulden- und Konjunkturkrise in der Eurozone ist noch nicht ausgestanden – das dämpft das IPO-Sentiment nach wie vor etwas. Die Rahmenbedingungen in der Schweiz sind allerdings gut, was ein positives IPO-Jahr 2014 verspricht.»

Haupttreiber des weltweiten IPO-Marktes werden auch im kommenden Jahr wieder Finanzinvestoren sein, die die guten Bewertungen nutzen, um sich von ihren Beteiligungen zu trennen: 2013 brachten Finanzinvestoren weltweit 182 Unternehmen an die Börse, das Emissionsvolumen dieser Transaktionen betrug insgesamt 56,4 Milliarden US-Dollar. Im Vorjahr 2012 waren gerade einmal 107 derartige Transaktionen gezählt worden. Ihr Gesamtvolumen betrug 19,4 Milliarden US-Dollar.

Die gesamte Studie "2013 Global IPO update" kann auf der Webseite von EY heruntergeladen werden.

Foto: © rook76 - Fotolia.com Mit freundlicher Unterstützung von fotolia.com

0Comments

rss