Gründen mit Schnittmuster

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Jost Dubacher

12.10.2018
Stoffe

Online-Marktplätze haben es schwer im Schatten von Amazon und nationalen Champions wie Digitec Galaxus. Die ehemalige McKinsey-Beraterin Esther Pfister zeigt, dass es trotzdem geht: vorausgesetzt man fokussiert eine Nische und kennt sich dort aus. 

Selber nähen liegt im Trend. Schweizer und vor allem Schweizerinnen geben im Jahr rund 100 Millionen Franken aus für Stoffe, Schnittmuster und Nähbedarf aller Art. Versorgt werden sie von rund 400 Nähshops, die alle vergleichsweise klein sind und die nur selten über die finanziellen Mittel verfügen, eigene Online-Kanäle aufzumachen.

«In diese Lücke springt Stoffwald», sagt Esther Pfister. Die studierte Mathematikerin hängte ihren Job in der Geschäftsleitung des Moderiesen C&A an den Nagel und begann, einen Marktplatz für Nähshops aufzubauen; inklusive Lager- und Versandangebot.

Sie adressiert eine Marktnische, die wie gemacht ist für das Pooling von Datenhandling, Lagerhaltung, Versand und Marketing: Das Sortiment ‒ es reicht von unzähligen Stoffsorten über Knöpfe, Bändel bis zu Reissverschlüssen ‒ ist extrem breit, die Einzelbestellungen klein und die Margen tief. «Hier können wir mit einer Branchenplattform einen echten Mehrwert stiften», sagt Pfister

Der Start im Mai dieses Jahres ist gelungen. Bereits offerieren 20 Händler ihre Waren auf stoffwald.ch und es werden konstant mehr. Jede dritte Bestellung ist händlerübergeifend. Mittelfristig will Esther Pfister sich auch im Einkauf engagieren: «Wir könnten gegenüber dem Produzenten als Einkaufsgenossenschaft auftreten und bessere Konditionen aushandeln.»

(Bild: ZVG)

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