Licht ins Dunkel: Erste Studie zur Schweizer Proptech-Landschaft

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01.11.2017
Hausbau

Die digitale Transformation erfasst auch die Immobilienbranche. Treiber im Proptech-Bereich sind in aller Regel Startups. Um mehr über Player und Trends zu erfahren, hat die Credit Suisse zusammen mit dem Branchennetzwerk SwissPropTech eine repräsentative Umfrage durchgeführt.

Gemäss der Venture Capital-Datenbank CB Insights wurden 2015  rund zwei Milliarden USD in Proptech-Firmen investiert. 2016 belief sich das Total bereits auf 2.7 Milliarden, was zeigt, mit welcher Dynamik der Branche zurzeit wächst.

Was die Schweizer Szene betrifft, so waren bisher kaum verlässliche Zahlen vorhanden. Deshalb haben die Credit Suisse und das Branchennetzwerk SwissPropTech eine Umfrage gestartet, deren Ergebnisse nun vorliegen. Rund 45 Unternehmen haben teilgenommen. Dies dürfe angesichts der Marktgrösse als aussagekräftige Stichprobe gelten, schreiben die Autoren des Swiss PropTech Survey 2017.

Proptech-Unternehmen digitalisieren konventionelle Prozesse und schmieden so mitunter radikal neue Wertschöpfungsketten. Der Swiss PropTech Survey kommt nun zum Schluss, dass es in der Schweiz kaum noch einen Bereich des Immobilien-Leistungsspektrums gibt, der nicht schon Proptech-Firmen bearbeitet wird.

Optimierungspotenzial haben die Unternehmen und deren Investoren vor allem im Immobilienmanagement geortet. Im Fokus stehen aber auch Marktplätze und die Bereiche Software/CRM/Database sowie Internet of Things (IoT). Spezifische Dienstleistungen der Proptech-Branche finden zudem in den Bereichen Verkauf, Vermietung, Bewertung und Visualisierung Anwendung.

Klein aber fein
60 Prozent der befragten Firmen zählen nicht mehr als fünf Mitarbeiter auf Vollzeitbasis. Bloss 11 Prozent beschäftigen mehr als 25 Mitarbeiter. Überraschend ist, dass nur 16 Prozent der Proptechs als Spin-off einer Hochschule gelten. Dies lässt sich gemäss Studie dadurch erklären, dass sich die Mehrheit der Startups nicht mit neuartigen Basistechnologien beschäftigt, sondern sich auf Prozesse und die Verknüpfung von bestehenden Technologien fokussiert.

Drei Viertel der Unternehmen haben ihr Hauptquartier in der Schweiz; 38 Prozent davon im Kanton Zürich. Der Raum Genf-Waadt nimmt mit 20 Prozent den zweiten Rang ein vor Basel Stadt (12 Prozent) sowie den Kantonen Zug (8 Prozent) und Schwyz (8 Prozent).

84 Prozent der Proptech-Firmen sind durch Gründer und Partner finanziert. Business Angels, strategische Investoren oder Risikokapitalgeber stellen erst gut 10 Prozent des involvierten Aktienkapitals.

Ausreichend Mittel für die Finanzierung und Entwicklung der Geschäftstätigkeit zu finden, wird von den Gründern  allerdings nicht als die grösste Herausforderung betrachtet. Eine höhere Priorität geniesst die Suche nach geeigneten Fachkräften. Dies – so die Studienautoren – müsse vor dem Hintergrund des starken Wachstumswillens der Unternehmen gelesen werden, die gemäss eigenen Angaben in den nächsten zwölf Monaten ihre Belegschaft im Durchschnitt verdoppeln wollen.

(Press Release/JD)

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