Neubelebung der Schweizer Impfstoff-Tradition

Die Schweiz verfügt über eine grosse Impfstoff-Tradition. Die Berna Biotech, 1898 als Schweizerisches Serum- und Impfstoffinstitut gegründet, gehörte zweitweise zu den fünf grössten Impfstoff-Anbietern der Welt. 2006 wurde Berna Biotech verkauft. Heute gehört ein Teil zum US-Konzern Johnson & Johnson. Die 2020 gegründete Berna Biotech Pharma GmbH will nun die eigenständige Schweizer Impfstoff-Tradition neu beleben. Mit an Bord des Startups ist unter anderem Reinhard Glück, der ehemalige F&E-Leiter der alten Berna Biotech. Zudem verfügt das Jungunternehmen über zwölf Impstoffstämme, die schon in der Vergangenheit verwendet und von Schweizer Behörden zugelassen wurden.

Diese Woche gaben die Berna Biotech Pharma GmbH und das in Monthey ansässige Swiss Biotech Center bekannt, dass sie gemeinsam einen Impfstoff der zweiten Generation gegen Covid-19 entwickeln. Dieser Impfstoff habe in In-vivo-Modellen eine beeindruckende Wirksamkeit gezeigt, heisst es in einer Pressemitteilung. Das 2016 gegründete Swiss Biotech Center ist eine im Walliser BioArk ansässige Non-Profit-Organisation, die Unternehmen mit ihrer Technologieplattform bei der Entwicklung von Pharmaprodukten unterstützt.

Der Covid-19 Impfstoff soll nur der Anfang sein. Berna Biotech Pharma und das Swiss Biotech Center wollen die Impstoff-Entwicklung und -Produktion in der Schweiz mit einem Produktionsstandort, der die neuesten Technologien im Bereich Advanced Biomanufacturing und Industrie 4.0 nutzt, wieder fest verankern. Mittelfristig planen die beiden Partner, mehr als 15 Impfstoffe zu produzieren und zu vermarkten.