Ursula Keller für den Europäischen Erfinderpreis nominiert

Ursula Keller hat die erste Methode zur Erzeugung von ultra-schnellen Lichtpulsen mittels Lasern, bekannt als SESAM (Semiconductor Saturable Absorber Mirror), entwickelt. SESAM erwies sich als bahnbrechend und wird heute in fast allen Industrien eingesetzt. «Das iPhone würde ohne diese kurz gepulsten Laser nicht existieren», sagt Keller.

Kurz danach trat sie eine Professur an der ETH Zürich an, wo sie das Forschungslabor für ultraschnelle Lasertechnik im Fachbereich Physik leitet. Dies im Alter von 33 Jahren und als erste Frau in einem naturwissenschaftlichen Lehrstuhl der ETH Zürich. Mehrere ihrer Studenten haben internationale Spin-offs oder Start-ups gegründet wie High-Q (gehört jetzt zu MKS), Onefive (an NKT Photonics verkauft) und Amplitude Systèmes.

Aber auch Keller selbst stellte zwei Startups auf die Beine. 1995 gründete sie mit ihrem Mann das ETH-Spin-off Time-Bandwidth Products, 2000 kam GigaTera dazu. Beide Startups kaufte vor kurzem das in Kalifornien ansässige Unternehmen Lumentum, wodurch diese Zugang zum globalen Markt erhielten. Eine weitere Startup-Gründung sei in Planung, sagt Keller.

Der globale Markt für ultraschnelle Laser wurde 2017 auf 2,17 Milliarden Euro beziffert. Das entspricht einem Anteil von rund einem Fünftel am Gesamtmarkt für Lasersysteme. Bis 2023 wird ein Wachstum von über 6 Milliarden Euro erwartet. Als einer der größten Wachstumstreiber gilt die Automobilbranche.

Der Europäische Erfinderpreis – organisiert vom Europäischen Patentamt – wird seit 2006 an Erfinder für deren Pionierleistungen verliehen. Die Veranstaltung findet dieses Jahr am 7. Juni in Paris statt. Neben den Jurypreisen gibt es auch einen Publikumspreis, für den Ursula Keller für ihr Lebenswerk nominiert ist. Das online Abstimmungsverfahren ist noch bis am 3. Juni offen.

(SOK/ Press Release)

(Bild: Screenshot Youtube-Film Europäischer Erfinderpreis)