Die Nominierten für den CTI Swiss Medtech Award stehen fest

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Stefan Kyora

24.05.2017
Swiss Medtech Award 2016

Chips, auf denen Mikrolungen für Medikamententests kultiviert werden, ein neuer Ansatz für die Immuntherapie bei Krebs und ein Rehabilitationssystem für das Gangtraining – dies sind die Nominierten des diesjährigen CTI Medtech Awards. Der Preis wird im Rahmen des Swiss Medtech Days am 13. Juni erneut von Bundesrat Johann Scheider-Ammann übergeben.

Die Medizintechnik gehört zu den Schweizer Vorzeigebranchen. Über 50‘000 Personen arbeiten in dem Sektor. Insgesamt wird ein Umsatz von mehr als 14 Milliarden Schweizer Franken erzielt. Laut der Schweizer Medizintechnikindustrie Branchenstudie SMTI wächst die Industrie jährlich um durchschnittlich sechs Prozent.

Am 13. Juni wird sich die Branche zum Swiss Medtech Day in Bern versammeln. Erwartet werden erneut rund 600 Teilnehmer. Die Veranstaltung bietet zahlreiche Highlights. Dazu gehören ein Keynote-Vortrag von Eric Amble, dem Gründer und Chairman von Neomed Management. Neomed investiert in Medizintechnik und Healthcare-Firmen, darunter auch Schweizer Unternehmen wie Sequana Medical, Kuros oder Genkyotex. Weitere Highlights sind fünf Breakout-Sessions, ein Science-Slam und die Verleihung des CTI Swiss Medtech Award 2017, der auch dieses Jahr von Bundesrat Johann N. Schneider-Ammann übergeben wird. Der Swiss Medtech Day wird von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) gemeinsam mit Medical Cluster und FASMED (ab 13. Juni neu SWISS MEDTECH) zum zweiten Mal durchgeführt.

Die drei nominierten Projekte stehen nun fest. An zwei der drei KTI Projekte sind Jungunternehmen beteiligt.

AlveoliX und Universität Bern: Lung-on-Chip für den Test von Medikamenten gegen Lungenfibrose
Menschliche Zellen ausserhalb des Körpers zu kultivieren ist nicht einfach. In den herkömmlichen Petrischalen verlieren diese oft ihre Funktion. Testergebnisse, zum Beispiel von neuen Medikamenten, besitzen deswegen nur eine sehr beschränkte Aussagekraft.

Das ARTORG Forschungszentrum der Universität Bern entwickelt nun ein Lung-on-Chip, ein System für Wirkstofftests, das die Lebensbedingungen von Lungenzellen möglichst genau nachahmt. Das System reproduziert insbesondere die dünne Luft-Blut-Schranke inklusive der dreidimensionalen Ausdehnung der Atembewegung. Der Chip ist kompatibel mit Standardlaborausrüstungen. In einem KTI-Projekt geht es nun um eine optimierte Version zur industriellen Produktion. Noch 2017 will das Startup AlveoliX unterstützt von der Firma Creaholic ein erstes Produkt auf den Markt bringen, das auf dieser Technologie basiert.

Universitätsspitäler Genf und MaxiVAX: Zell-Verkapselungs-Technologie für personalisierte Krebs-Immuntherapie
Das Impfprodukt, mit dem MaxiVAX und die Universitätsspitäler Genf Krebs bekämpfen wollen, setzt auf eine Stärkung der Immunantwort des Patienten gegen seine eigenen Krebszellen. MVX-ONCO-1 besteht aus zwei Komponenten: 1) Ein Wirkungsverstärker für das Immunsystem, für den menschliche Zellen genetisch reprogrammiert und in eine kleine Hohlfaserkapsel abgefüllt werden, die anschliessend unter die Haut des Patienten implantiert wird. 2) Bestrahlte Tumorzellen vom Patienten selbst, die neben dem Implantat als Ziel für die Immunantwort platziert werden. Die wichtigsten Vorteile dieses Ansatzes bestehen darin, dass alle Antigene des Krebses im Visier des Impfstoffes sind und dass der Wirkungsverstärker kontinuierlich abgegeben wird.

In einem ersten KTI-Projekt wurden die zwei biologischen Wirkstoffe für die Impftherapie entwickelt. In einem zweiten KTI-Projekt wurde eine Phase 1 Studie durchgeführt, die ergab, dass die Therapie sicher und gut verträglich ist. Zudem wurden auch ermutigende Ergebnisse zur Wirksamkeit beobachtet. Nun wird MVX-ONCO-1 in einer Phase 2 Studie getestet.

Roboter-unterstützte Gangtherapie
(Universität Zürich, Universitätsspital Balgrist, Balgrist Zentrum für Paraplegie, Universität Basel - Department Biomedical Engineering, BIROMED-Lab und Lutz Medical Engineering)
Das Gangtherapie-System THE FLOAT hat mehrere Vorteile: Patienten, welche mit The FLOAT trainieren, sind dank der Aufhängung von The FLOAT an der Decke weder in der räumlichen Bewegung innerhalb eines definierten Therapiebereichs eingeschränkt noch durch ein mitfahrendes Gerät beeinträchtigt. Diese Bewegungsfreiheit ermöglicht es den Patienten, Alltagssituationen wie Treppen steigen, Aufstehen und Hinsetzen, Seitwärtsschritte oder auf einem Punkt drehen zu üben. Physiotherapeuten schätzen die freie Sicht und den ungehinderten Zugang zum Patienten und die Freiheit in der Wahl der Therapieform und -übungen. Durch die Gewichtsentlastung und die Sturzsicherung sind während des Trainings weniger personelle Ressourcen erforderlich und die physische Belastung für die Therapeuten reduziert sich. In einem KTI-Projekt wird das System nun für den klinischen Betrieb optimiert.

Bild: Übergabe CTI Swiss Medtech Award 2016 an Intento.

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