Wormup: Recycling von Bioabfall als Verkaufsschlager

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Stefan Kyora

09.05.2016

Mit dem Komposter von Wormup kann man Bioabfall selbst rezyklieren. Das Konzept kommt an: Wormup gehört zu den erfolgreichsten Kampagnen auf der Schweizer Crowdfunding-Plattform Wemakeit. Nach zwei Wochen haben Unterstützer bereits über 60'000 Franken zugesagt.

Die Schweizer Privathaushalte gehören weltweit zu den eifrigsten Rezyklierern. Abfälle werden getrennt gesammelt und entsorgt und anschliessend wiederverwertet. Ausgerechnet Bioabfälle landen aber immer noch häufig im normalen Abfallsack. Dies vor allem dann, wenn die Gemeinde keine separate Abfuhr anbietet. Eine Lösung für das Problem hat das Zürcher Startup Wormup entwickelt. Ihr Wurmkomposter verwandelt Bioabfälle in nährstoffreiche Erde und findet zum Beispiel auf jedem Balkon Platz.

Das Produkt funktioniert ganz einfach. Organischer Abfall wie zum Beispiel Rüstabfall vom Kochen wird oben in den Komposter gegeben. Die Würmer wandern im System immer Richtung frischem Abfall und wandeln diese dabei zu nährstoffreicher Erde um. Alle drei bis vier Monate kann man die Erde entnehmen. Das Ganze geht geruchsfrei vor sich, da die Würmer die für Gerüche verantwortlichen Mikroorganismen jeweils schnell fressen. Es besteht auch keine Gefahr, dass die Würmer den Komposter verlassen, da er ihnen ideale Lebensbedingungen bietet.

Eine Besonderheit des Komposters ist das Material. Er besteht aus Ton. Dies sieht nicht nur gut aus, sondern bietet den Würmen dank Atmungsaktivität und Temperaturausgleich auch eine gute Umgebung.

Das durchdachte Konzept kommt nicht von ungefähr. Wormup-Mitgründer Erich Fässler befasst sich seit Jahren mit der Thematik. Ein Jahr hat allein die Entwicklung des Komposters gebraucht, der nun über Wemakeit angeboten wird.
Die Crowdfunding-Kampagne läuft sehr gut. Schon nach kurzer Zeit hatte man das Ziel von 32'000 Franken erreicht, zwei Wochen nach dem Start lag Wormup bereits bei über 65'000 Franken. Deutlich über 200 Unterstützer haben bisher den Komposter vorbestellt.

Der Erfolg verdankt sich ebenfalls kontinuierlicher Arbeit des vierköpfigen Teams. Ein Beitrag in der SRF TV Sendung Einstein vor einem Jahr sorgte für einen ersten Aufmerksamkeitsschub, weitere Beiträge in Zeitungen und Magazinen kamen hinzu. Hinzu kamen Vorträge, die das WormUp Team immer wieder hielt. Die Adressen der Interessenten sammelte man in einer Datenbank. Zudem pflegt das Team eine Facebook-Seite. Zum Start der Kampagne aktivierte man auch weitere Netzwerke wie z.B. vom Impact Hub oder SEIF. Zudem organisierte der Taschenhersteller Freitag mit WeMakeIt ein Live Crowdfunding in Zürich, wo WormUp sein Produkt präsentieren durfte.

Die Kampagne läuft noch bis Anfang Juni. Klappt alles wie geplant, werden die ersten Komposter im Sommer ausgeliefert. Das Ziel des Teams ist es das Rezyklieren von Bioabfall zur Selbstverständlichkeit zu machen, so wie es heute schon bei PET-Flaschen der Fall ist. Und auch die Produktpalette soll ausgebaut werden. In Planung ist etwa ein grösserer Komposter für Schulen oder Restaurants.

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