Gewinner des Awards der W. A. de Vigier Stiftung: Amphasys

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25.06.2013

Letzte Woche wurden die Awards der W. A. de Vigier Stiftung verliehen. Fünf viel versprechende Jungunternehmen erhielten je 100.000 Franken. Startupticker.ch bringt in den kommenden Tagen die Porträts der Preisgewinner.

Die Technologie von Amphasys verdankt sich jahrelanger Forschungsarbeit. Mitgründer Marco Di Berardino hat sieben Jahre lang an einer effizienten Zellanalyse getüftelt. Die Technologie des im Technopark Luzern ansässigen Unternehmens braucht für die Analyse von pflanzlichen, tierischen oder menschlichen Zellen nun nur noch einige Minuten und ist damit deutlich schneller als die üblichen Ansätze. Heute werden die meisten Zellen optisch – zum Beispiel unter dem Mikroskop – analysiert, wofür die Zellen vorgängig markiert werden müssen, was zeitaufwändig ist und oft eine ganze Laborinfrastruktur benötigt. Mit dem Analysegerät von Amphasys können Zellen sofort und vor Ort überprüft werden.

Die Analyse basiert auf einer in einem Chip integrierten elektrischen Messung. Sie liefert Informationen zum Beispiel über den Zustand der Zellwand, über die Anzahl vorhandener Zellen und deren Vitalität. Die elektrische Messung hat den Vorteil, dass die Zellen nicht vorbehandelt werden müssen. Und weil das Ganze in einem Koffer Platz hat, lässt sie sich überall durchführen.

Eine naheliegende Kundengruppe sind deswegen Saatguthersteller. «Hier ist der Leidensdruck enorm», hat Di Berardino festgestellt. Saatgutproduzenten erleiden häufig Ertragseinbussen, weil sie die Qualität der Pollen, mit denen sie die Pflanzen von Hand bestäuben, nicht bestimmen können. «Mit unserer Zellanalyse kann der Produzent die Qualität und den idealen Zeitpunkt für die Ernte der Pollen sofort und direkt im Gewächshaus feststellen. Das erspart ihm Zeit und Kosten.» Der holländische Gemüsesaatguthersteller Enza Zaden ist am Analysegerät sehr interessiert und unterstützt das Spin-off der Obwaldner Leister AG bei der Entwicklung eines marktfähigen Geräts. Der Pollenmarkt sei riesig, sagt Di Berardino. Bis Ende Jahr will Amphasys hier Fuss fassen.

Folgen sollen weitere Märkte, denn die elektrische Messung eignet sich für zahlreiche Anwendungsfälle von Qualitätskontrolle bei Milch bis zur Krebs- und Stammzellenforschung. Doch zuerst kommt der Saatgutmarkt. Mit dem Preisgeld will Di Berardino eine erste Vorserie für die Forschung produzieren und verkaufen. Der de Vigier Preis bedeutet ihm viel. «Er ist hoch angesehen. Wir werden als Start-up nun viel ernster genommen».

Umfassende Informationen zur W. A. de Vigier Stiftung und ihrem Jungunternehmerpreis finden sich auf der Webseite der Stiftung.

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