Die App «Scorepad Sheet Music» konvertiert gedruckte Partituren vom gängigen pdf-Format in ein musicXML-Format und ist seit wenigen Tagen im Apple Store erhältlich. Für die Scorepad-Gründer der erste Schritt auf dem Weg zu einer globalen Vertriebsplattform für interaktive Musiknoten.
Die westliche Notenschrift ist eine Schrift wie jede andere. Der Zürcher Startup Scorepad hat nun zusammen mit der ZHAW im Rahmen eines Innosuisse-Projekts Algorithmen entwickelt, welche die Noten maschinell lesen und in ein digitales Format konvertieren. Den Durchbruch brachte der Einsatz von Deep-Learning-Technologien.
Seit Anfang Juli ist die App «Scorepad Sheet Music» im Apple Store verfügbar. Der Nutzer schickt seine Partitur im pdf-Format an Scorepad und erhält sie als interaktive musicXML-Datei zurück. Die App erlaubt das automatische Blättern der Noten, das Transponieren sowie das Management von Gruppen und Partituren.
Finanziert wurde das Projekt bisher von den Gründern, einem Team aus Profimusikern, Softwarecracks und Finanzprofis. «Mit dem Launch der App ist jedoch der Punkt erreicht, wo wir auch für externe Geldgeber attraktiv sind», ist VR-Präsident Erik Saager überzeugt. Die Rede ist von einem tiefen siebenstelligen Betrag.
Der Businessplan sieht vor, dass Scorepad für Partituren wird, was Spotify für das Musikstreaming ist: eine globalen Schnittstelle zwischen User und Verlagen. «Wir unterstützen die Musikverlage technisch und sehen uns als deren Partner beim Vertrieb von digitalen Musiknoten im musicXML-Format», erklärt Saager. Mit sechs Musikverlagen bestehen bereits Partnerschaften.
Das kommerzielle Potential ist beträchtlich. Marktstudien gehen davon aus, dass weltweit rund 150 Millionen Profi- und Amateurmusiker pro Jahr rund 50 Milliarden Franken für Partituren ausgeben. «Dieses Geschäft», so Saager, «können wir zu einem grossen Teil digitalisieren».
(Bild: ZVG)
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