Schweizer Startup ermöglicht Games im Eigenbau

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Stefan Kyora

04.07.2016
Screenshot Struckd

Struckd hat eine Software lanciert, die es Laien erlaubt, selbst Games zu entwerfen. Ähnlich wie mit Lego können aus Bausteinen ganz unterschiedliche Endprodukte gebaut werden.

Hinter Struckd stehen Flurin Jenal und Silvan Bauser, beide Absolventen der Zürcher Hochschule der Künste. Offiziell gegründet haben sie ihre Firma erst Ende Mai, doch an der Technologie und dem Geschäftsmodell arbeiten sie schon länger. Heute nun haben sie ihr erstes Produkt lanciert.

Der erste Release, der in einer iOS und Android-Version erhältlich ist, beinhaltet ein sogenanntes "Game Pack". Jedes Game Pack bietet den Bausatz für ein abgeschlossenes Spiel. Der erste Bausatz heisst "Feather Frenzy" und mit können junge Game-Enthusiasten ihr erstes Spiel ähnlich wie "Angry Birds" bauen. Im Game Pack inbegriffen sind eine Dschungelwelt, verschiedene Vögel als Figuren, Pflanzen, Kisten, eine Steinschleuder plus TNT für etwas Action und der Bauplan fürs Spiel. Struckd arbeitet an weiteren Game Packs, mit denen die App später ausbaubar ist.

Trotz der vorgegebenen Elemente, bietet Struckd Freiheiten. Der Game-Editor erlaubt das Herunterladen von zahlreichen Bausteinen. Das erweiterte Inventar sorgt für mehr Abwechslung im Erscheinungsbild der Kreationen, ähnlich wie bei Lego. Des Weiteren kann in Struckd simpel programmiert werden. Figuren können also auch mit modularen "Powers" ausgestattet und frei verknüpft werden. Dies gewährleistet die Abwechslung in den Spielabläufen und Storyboards.

3D drag and drop
Besonders stolz ist Flurin Jenal auf die Möglichkeit, am Tablet oder sogar am Smartphone mit der Touch-Eingabe zu arbeiten und trotzdem eine 3D Welt zu kreieren. Der meiste Aufwand, den das Startup bis jetzt beim Entwickeln der App hatte, ist die Konzeption des "3D drag and drop", weil es in diesem Bereich kaum Vorbilder von Apps gab, an denen man sich orientieren konnte. „Wir sind der Meinung, dass wir mit diesem Konzept einen echten Mehrwert erschaffen haben, denn das Basteln im 3D Raum ist mit zwei Fingern sehr intuitiv und bequem“, sagt Jenal.

Zielgruppe von Struckd sind Kinder und junge Game-Enthusiasten. Kinder als Early Adopters haben die App bei den Testings in Schulklassen sehr positiv aufgenommen. „Wir können uns gut vorstellen, mit der wachsenden Komplexität der App auch eine ältere Zielgruppe anzusprechen und ausserdem "Game-Packs" für verschiedenste Nischengruppen anzubieten“, sagt Jenal. Grundsätzlich deckt die App das Bedürfnis ab, im virtuellen Raum eigene, kreative Welten zu bauen.

Zwei Ertragssäulen
Für Umsatz sollen zum einen kostenpflichtige Game Elemente sorgen. Dies geschieht mit In-App Purchases und wird im Sommer getestet. Die zweite Möglichkeit ist, dass Struckd zu einem Spielplatz von Brands wird. Firmen können ihre Marken in Form von Figuren, Objekten und interaktiven Bausteinen auf eine coole Art in Struckd platzieren.

Bis Ende 2016 wollen Jenal und Bauser die erste Seedrunde abschliessen, um 2017 skalieren und international wachsen zu können. „Bis dahin müssen wir eine ordentliche Userbasis kreiert haben und beweisen, dass die Spieler Geld für die App ausgeben“, erklärt Jenal.

Struckd ist eines der vier Startups, die im vergangenen Winter und Frühjahr durch die Swiss Startup Factory SSUF unterstützt wurden. Im Gegenzug für eine Beteiligung an Struckd hat die SSUF dem Team Ressourcen in Form von Kapital, Netzwerk, Büroraum, Coaching, Beratung und Services zum Auslagern bereitgestellt. Jenal zeigt sich auch beindruckt vom Startup Mindset des SSUF Teams, dass sich durch Speed, Risikofreudigkeit, Execution und Teamwork auszeichnet. Dieses Mindset habe die beiden Gründer inspiriert. Jenal dazu: „Unsere schnelle Entwicklung zeigt, dass diese Inspiration auf fruchtbaren Boden gefallen ist.“  

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