Mitarbeiterbeteiligungen – Schweiz hinkt hinterher

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15.01.2021
Symbolbild Statistik

Index Ventures hat diese Woche ein Ranking zu den Rahmenbedingungen in Sachen Mitarbeiterbeteiligungen aus Startup-Sicht veröffentlicht. Analysiert wurde die Situation in 24 Ländern. Die Schweiz liegt auf Platz 17.  

Lettland und seine beiden baltischen Nachbarn sind die Startup-freundlichsten Staaten, wenn es um Mitarbeiterbeteiligungen für Startups geht. Sie führen das neuste Ranking von Index Ventures an. Der VC-Investor hat zusammen mit Startups die Lobbygruppe «Not optional» gegründet und in diesem Rahmen nun 24 Staaten unter die Lupe genommen. Die Schweiz schneidet punktemässig nur knapp halb so gut ab wie das Baltikum. Gemeinsam mit 10 weiteren Nationen wird sie in der letzten Gruppe «Reif für Veränderung» gelistet.

Insbesondere in den Kategorien «Rahmenbedingung für Aktienoptionen» und «Steuerbelastung für Angestellte» gibt Index Ventures der Schweiz die tiefste Punktzahl. Die erhaltenen Aktien (bzw. die Preisspanne zwischen Bezugs- und Ausübungspreis) werden hierzulande als Einkommen mit bis zu 40 Prozent besteuert. Die Belastung fällt damit doppelt so hoch aus wie in den topplatzierten Staaten. Sozialabzüge und die Pensionskassen-Beiträge fallen ebenfalls ins Gewicht.

Das Ranking vergleicht in der Kategorie «Rahmenbedingungen», ob alle Startup-Mitarbeiter unabhängig von der Unternehmensart von günstigen Aktienoptionen profitieren können. In Litauen können auch alle Angestellten von GmbHs von günstigen Rahmenbedingungen profitieren. In der Schweiz dagegen gibt es vorderhand noch keine steuerlichen Erleichterungen für Startup-Mitarbeitende.

Mitarbeiterbeteiligungen sind in der Schweizer Startup-Szene ein Dauerthema. Im vergangenen Sommer haben wir dazu ein ausführliches Interview mit SWESA-Vorstandsmitglied Marc Maurer von On publiziert. Das Ranking von Index Ventures und der Initiative «Not optional» zeigt nun, dass der Reformbedarf in der Schweiz tatsächlich gross ist.

(Fabienne Roos / Stefan Kyora)

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