Erfolgreiche Schweizer Startups bei regionalen und internationalen Awards

Der Ypsomed Innovationsfonds will den Wissens- und Technologietransfer an Universitäten und Fachhochschulen fördern. Die diesjährigen Preisträger sind drei Projekte von Forschenden der Universität Bern, die sämtlich bereits zu Start-up-Projekten geführt haben:

SurgeonsLab gewinnt den ersten Preis und 50'000 Franken für seinen Simulator, mit welchem komplexe chirurgische Eingriffe n einem Modell-Gehirn geübt werden können. Dabei kommen im 3D-Druckverfahren hergestellte Gehirne zum Einsatz, welche patientenspezifische Merkmale aufweisen. Angehende Chirurgen können sich so die nötige Routine aneignen.

Babylat erreicht mit seinem System zur Konzentration von Proteinen aus der Muttermilch den zweiten Platz und erhält 30'000 Franken. Für die optimale Ernährung von Frühgeborenen werden die Proteine aus menschlicher Spendermilch durch ein Filtersystem konzentriert. Anschliessend wird dadurch die jeweilige Muttermilch angereichert und den Frühchen verabreicht. Weil das System in der Klinik platziert werden kann, ist es günstiger als bestehende Angebote.

Der dritte Preis und 20'000 Franken geht an 8photonics für sein Baukastensystem für physikalische Versuchsaufbauten. Es macht die Aufbauten übersichtlich und transportabel. Die Lösung von 8photonics ist ursprünglich für empirische Versuche im Bereich Laser oder OCT (Photonik) konzipiert worden. Doch die Jury des Preises sieht das Potenzial, dass das System als Quasistandard für verschiedenste Versuchsaufbauten etablieren könnte.

Auszeichnung für Startup aus Krisenbranche

Der Solothurner Unternehmerpreis 2021 geht ebenfalls an ein Startup. Der Kanton Solothurn, die Solothurner Handelskammer und der Kantonal-Solothurnische Gewerbeverband zeichnen jeweils ein Unternehmen für seine «überdurchschnittliche unternehmerische Leistung» aus. Der Preisträger Eventfrog aus Olten bekommt 20'000 Franken. Mit seinem Ticketingsystem und den Zusatzfunktionen wie personalisierten Tickets, Verifizieren von Handy-Nummern oder Check-in bzw. Check-out stelle das Startup der Eventbranche in den aktuellen Corona-Zeiten wichtige technische Hilfsmittel zur Verfügung, meint die Jury. Über die gebührenfreie Plattform von Eventfrog wurden in den letzten 4 Jahren schweizweit über 5 Millionen Tickets verkauft.

Globaler Award für Aidonic

Die 14 grössten internationalen Hilfsorganisationen organisierten zusammen eine Initiative, um die Zukunft des Fundraisings im Entwicklungssektor zu definieren. Unter dem Namen «Reimagining Fundraising» wurden rund 240 Lösungsansätze eingereicht. Unter ihnen das Zuger Startup Aidonic, welches nun den «Cutting-Edge Creativity»- Award gewonnen hat.

Mit der Plattform von Aidonic kann jede einzelne Übergabe von Lebensmittelpaketen an den Endempfänger digital erfasst und in Echtzeit verfolgt werden. Die gesamte Distribution mit Empfänger-ID, Wertangabe und Zeitstempel wird mit Blockchain-Technologie gespeichert und kann von jedem eingesehen werden. Hilfsorganisationen können mittels Crowdfunding Spenden sammeln und diese direkt als digitale Gutscheine, digitale Berechtigungen oder digitales Bargeld effizient und transparent an die vorgesehenen Endbegünstigten versenden. Das erste Pilotprojekt des Startups fand im Dezember in Beirut, Libanon statt. Bereits haben sich über 1200 lokale Hilfswerke für die Nutzung der Aidonic-Plattform vorregistriert. Weitere Pilotprojekte mit internationalen Hilfswerken sind in Planung.

(Press release / FR)

Bild: Eventfrog Team