900 Millionen Franken für Startups

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Jost Dubacher

24.01.2017
Swiss Venture Capital Report

Innovative und stark wachsende Schweizer Startups haben im vergangenen Jahr 909 Millionen Franken eingesammelt; das sind 35 Prozent mehr als im Vorjahr. Gut die Hälfte des Geldes floss in Unternehmen aus dem Grossraum Lausanne. Besonders erfreulich entwickelte sich der ICT Sektor.

Die Investitionen in wissens- und technologiebasierte Jungunternehmen haben sich in den letzten fünf Jahren knapp verdreifacht. 2016 stellten in- und ausländische Geldgeber Risikokapital in der Höhe von 909 Millionen zur Verfügung, 35 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies zeigt der aktuelle Swiss Venture Capital Report, den das Online-Newsportal Startupticker.ch in Zusammenarbeit mit der Investorenvereinigung SECA realisiert hat.

Nochmals um 26 Prozent stiegen die Top 20 Runden von CHF 561 auf nunmehr CHF 706 Millionen aufgrund grösserer, in einem späteren Entwicklungsstadium stattfindenden Finanzierungstransaktionen. Ausserdem fanden zum ersten Mal Finanzierungsrunden über mehr als 100 Millionen Franken statt. In beiden Fällen – ADC Therapeutics und Mindmaze – ging das Geld an Unternehmen aus der Waadt.

Grösster Anstieg im ICT-Sektor
Prozentual am stärksten wuchsen die Investitionen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) inklusive Fintech. Die ausgewiesenen 271 Millionen entsprechen mehr als einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Verantwortlich für diesen Anstieg sind zum einen Anbieter von B2B-Software wie Nexthink oder SonarSource, zum anderen Unternehmen, deren Produkte bei der Digitalisierung traditioneller Branchen eingesetzt werden. Allein die Schweizer Fintech-Startups zogen 2016 knapp 50 Millionen Franken an.

In absoluten Zahlen ausgedrückt ging am meisten Geld in Biotechnologie-Unternehmen. Dieser Sektor legte auch 2016 noch einmal zu. In 25 Finanzierungsrunden kamen rund 400 Millionen zusammen.

Brennpunkt Lausanne
Bemerkenswert ist die geografische Verteilung der Investitionen. Die Waadt schwang 2016 weit oben aus. Mehr als die Hälfte der investierten Gesamtsumme floss in den Innovationscluster um die ETH und Uni Lausanne. Bemerkenswert ist weiter, dass der Westschweizer Kanton zum ersten Mal auch im ICT-Sektor am meisten Geld angezogen hat. Der Kanton Zürich, der jahrelang als ICT-Hochburg der Schweiz galt, ist nur noch im Fintech-Sektor führend.

Sieben Börsengänge
Ob sich Startup-Engagement für die Geldgeber auszahlt, entscheidet sich beim sogenannten Exit. Dann wird das Unternehmen entweder von einem strategischen Investor übernommen oder es bleibt selbstständig und geht an die Börse. Und auch in dieser Hinsicht hatte 2016 einiges zu bieten. Unter Berücksichtigung von zwei Reverse Takeovers wagten im vergangenen Jahr sieben risikokapitalfinanzierte Unternehmen den Schritt an eine Börse. Dazu wurden etliche Startups von Grossfirmen wie Hewlett Packard Enterprise, 3M oder TripAdvisor übernommen.

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