Innerschweizer Start-up Preis und *zünder vergeben eine halbe Million Preisgelder

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14.11.2022
Gewinner und Jury innerschweizer Startup Preis

Am Freitag gingen in Emmenbrücke gleich zwei Preisverleihungen über die Bühne. Zu den grossen Gewinnern gehören Signifikant, AtlasVR, Jobeagle und HammerDrum. Insgesamt konnten sich acht Startups Beiträge sichern.

Die in Luzern ansässige Albert Köchlin Stiftung (AKS) stellt Startups in der Seedphase seit längeren Kredite zur Verfügung. Aus Anlass des 25. Jubiläums vergab die Stiftung nun 510'000 Franken à fonds perdu im Rahmen des eigens ins Leben gerufenen Innerschweizer Start-up Preises. Für die Selektion hatte die AKS mit dem Accelerator-Programm *zünder zusammengespannt, das dieses Jahr zum dritten Mal ausgetragen wurde. Sämtliche Finalisten des Preises hatten das diesjährige *zünder Programm durchlaufen. Die Kooperation wurde auch bei der Preisverleihung fortgesetzt. Sowohl der diesjährige Gewinner des *zünder Accelerators als auch diejenigen des Innerschweizer Start-up Preises wurden an einer gemeinsamen Veranstaltung am vergangenen Freitag vor über 200 Besuchern geehrt. Für die Auswahl der Sieger waren indes unterschiedliche Jurys zuständig, die auch zu unterschiedlichen Ergebnissen kamen.

Innerschweizer Start-up Preis

Die Signifikant Solutions sicherte sich den Sieg in der Kategorie Wachstum. Gründerin Ester Cahn wurde zudem als eine von zwei Siegerinnen in der Kategorie Female Founder ausgezeichnet. Insgesamt erhält Signifikant ein Preisgeld von 230'000 Franken.

Werbeauftraggeber können sich über die SaaS-Plattform von Signifikant tagesaktuell anzeigen lassen, wieviel sie für eine Konversion zahlen – und dies nicht nur für Onlinewerbung, sondern kanalübergreifend. Die Resultate von Werbekampagnen können anhand der Lösung des Startups präzise bestimmt und daraus Optimierungen abgeleitet werden.

Auszeichnungen in der Kategorie Wachstum erhielten zudem Swisens und Jobeagle. Jobeagle-Mitgründerin Delia Herger wurde zudem in der Kategorie Female Founder ausgezeichnet. Gleichzeitig gewann das Startup auch noch den Publikumspreis. Swisens erhielt 50'000 Franken Preisgeld, Jobeagle insgesamt 80'000 Franken.

Swisens produziert Instrumente und Lösungen für die Messung und Überwachung von Aerosol-Partikeln. In der Schweiz werden die Geräte etwa für die landesweite Überwachung der Pollenbelastung in Echtzeit genutzt. Die Jobplattform Jobeagle nutzt Formate und Funktionen wie sie Instagram und Tinder bieten, um Unternehmen zu einem attraktiven Auftritt für Stellensuchende zu verhelfen.

In der Kategorie Frühphase gewann AtlasVR den mit 75'000 Franken dotierten Preis. Das ETH-Zürich-Spinoff bietet Unternehmen aus der MEM-Industrie eine Lösung, um mit Virtual-Reality Fachkräfte schneller, unkomplizierter und nachhaltiger aus- und weiterzubilden. So können etwa Arbeitsabläufe trainiert werden, die bisher nur theoretisch vermittelt werden konnten. Zudem können die Nutzer Handlungskompetenzen in einem sicheren Umfeld und sogar im Selbststudium einüben.

In dieser Kategorie erhielten sämtliche Finalisten eine Auszeichnung und damit jeweils 25'000 Franken. Die weiteren Finalisten waren: Artrox (Business-Software für gewerbliche Betriebe), eRevo (Wasserstoff-Energiespeicherlösung), HammerDrum (Schlagbohr-Technologie für Geothermie-Tiefenbohrungen).

*zünder Award

Der mit 15’000 Franken dotierte *zünder award 2022 ging an das Surseer Start-up HammerDrum. Das Unternehmen aus Sursee entwickelt Schlagbohr-Technologie für Geothermie-Tiefenbohrungen in Städten. Grossprojekte der Geothermie sind mit hohen Kosten verbunden. Die beiden Gründer Nicola Nyfeller und Oliver Rau sind überzeugt, dass sie einen besseren und effizienteren Weg entwickeln, um den Untergrund geothermisch zu erschliessen.

Der Award wurde nach den Pitches der acht Finalisten durch eine vierköpfige Jury vergeben. Bemerkenswert: der Jury gehörte mit Fabian Peter der für Wirtschaft zuständige Regierungsrat des Kantons Luzern an.

*zünder accelerator 2023

André Fischer, Programmleiter des *zünder accelerators, kündigte an, dass im Jahr 2023 nebst dem accelerator für Start-ups in der Frühphase, welcher nun bereits zum dritten Mal erfolgreich durchgeführt worden war, erneut auch der accelerator für Start-ups in der Wachstumsphase angeboten wird. Das Format wurde 2022 zum ersten Mal mit gesamthaft 12 Start-ups realisiert und hat sich bewährt. Es sei eine zusätzliche Bereicherung für das ganze *zünder-Programm.

Ob und in welcher Form der Innerschweizer Start-up Preis weitergeführt wird, ist noch offen. Grundsätzlich handelte es sich um eine einmalige Aktion aus Anlass des Jubiläums der AKS. Am Event am Freitag waren jedoch zahlreiche optimistische Stimmen zu hören, die eine Weiterführung nicht für unwahrscheinlich hielten.

(Stefan Kyora)

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