Foodsave-Plattform von olanga bereit für neue Saison

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27.04.2023
olange-Verwaltungsräte und Team

Nicht genormte Früchte und Gemüse auf den Teller bringen, statt auf dem Acker vermodern zu lassen: Das ist das Ziel des Food-Startups olanga. Ein halbes Jahr nach der Lancierung des B2B-Marktplatzes nutzen Grossproduzentinnen und -Produzenten sowie Abnehmer aus der Gastrobranche den neuen Vertriebskanal. Mit dabei ist auch das bekannte Gastro-Unternehmen Hiltl.

Es sind grosse Zahlen, wenn es um Früchte und Gemüse geht, die es aufgrund einer kleinen Normabweichung nicht ins Supermarkt-Regal schaffen: Auf 63’000 Tonnen jährlich beziffert das Bundesamt für Landwirtschaft den Verlust. Diese Lebensmittel stehen der Normware qualitativ in nichts nach und können deshalb in der Gastronomie ohne Bedenken verwertet werden. Restaurants oder Kantinen blieb der direkte Zugang zu Nicht-Standartprodukten über den Engros-Markt bisher verwehrt – ausser, wenn sie ihre Lebensmittel bei den Produzenten selbst beziehen. Das wollte Thomas Heim von der Fachhochschule Nordwestschweiz mit dem Startup olanga ändern. Die Aargauer haben sich mit Max Schwarz vom gleichnamigen Gemüsegrossproduzenten zusammengetan und eine Handelsplattform entwickelt. Nach einer Machbarkeits- und Pilotstudie in Zusammenarbeit mit dem Hightech Zentrum Aargau ging der B2B-Marktplatz im Oktober 2022 live. Über die Plattform können Betriebe aus der Gastro- oder Lebensmittelbranche die von inländischen Gemüse- und Früchteproduzenten angebotene Ware direkt beziehen.

Parallel zur Aufsetzung der Plattform hat olanga bereits den Absatz von ein paar Tonnen Gemüse und Früchte ermöglicht. Zur Abweichung von der Norm  kann für einige Landwirtschaftsbetriebe die Überproduktion als Schwierigkeit hinzukommen. Das Food-Startup bietet Produzentinnen und Produzenten in beiden Fällen einen Handelskanal an. Mittlerweile sind es gegen 15 Betriebe, welche die olanga-Plattform regelmässig nutzen. Darunter sind nebst dem Aargauer Gemüsebauer Max Schwarz auch Grossproduzenten wie Gamper Gemüse aus dem Thurgau. Den Preis und die Mindestabnahme-Menge bestimmen sie dabei selbst – alle Angaben sind auf der Plattform von den registrierten Nutzern einsehbar.

Auf Abnehmerseite konnte das Startup ebenfalls bereits rund 20 Gastrobetriebe oder Lebensmittelverarbeiter überzeugen. Darunter sind auch ein Spital und eine Hochschul-Kantine. Das Zürcher Gastrounternehmen Hiltl, war als Pionierunternehmen bereits unterstützend in der Pilotphase des Projekts mit dabei und bezieht überschüssiges oder nicht genormtes Obst und Gemüse über den Marktplatz von olanga. «Für uns ist vor allem die Qualität der Zutaten entscheidend, nicht das Aussehen», meint Patrick Becker, zuständig für Sustainabilty Development bei Hiltl.

«Mit dem Ausbau auf Produzentenseite wird sich künftig auch das Angebot weiter diversifizieren», meint Verkaufsleiterin Stefanie Ritz. So werde olanga für die Abnehmer weiter an Attraktivität gewinnen. Für den Transport vom Produktionsbetrieb zur Abnehmerin setzt das Startup mit Sitz in Brugg auf bestehende Wege: So wird beispielsweise das über den Marktplatz von olanga verkaufte Gemüse aus dem Thurgau mit der Normware nach Zürich geliefert und von dort zu den Abnehmern weiterspediert. Olanga verlangt einzig eine Vermittlungspauschale von den Produzenten, die Profile und Produkterfassung sind vorläufig kostenlos. Nebst Startkapital von den drei Gründern kann das Startup derzeit auch auf Förderbeiträge vom Bundesamt für Landwirtschaft zählen. Doch das Geschäftsmodell sei klar auf Wachstum und Profitabilität ausgelegt, so Ritz. Für eine baldige Expansion über den Röstigraben laufen die ersten Gespräche mit Produzenten und Abnehmern aus der Westschweiz.

(Fabienne Roos)

Bild: v.l.n.r. Max Schwarz-Zurkinden (VR), Jael Fankhauser, Thomas Heim (VR), Stefanie Ritz, Heiner Gysi, Christian Holzer (beide VR); ZVG.

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