Klimaschutz konkret

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Jost Dubacher

15.02.2019

Das EVG Zentrum, ein Spinoff der Hochschule Luzern, ermöglicht Bauherren den Einstieg in ein nachhaltiges Energiemanagement. Jetzt hofft Gründer Cyrill Burch, dass der Bund die Verordnungen zum Energiegesetz nachbessert. 

Eigenverbrauchsgemeinschaften (EVG) spielen eine Schlüsselrolle bei der Energiewende im Immobiliensektor. Das Wortungetüm steht für einen Deal zwischen den Besitzern und Mietern einer Mehrparteienliegenschaft, der regelt, wie der lokal ‒ etwa auf dem Hausdach ‒ produzierte Strom verwendet werden soll. 

Der private Betrieb von EVGs ist seit Anfang 2018 freigegeben; damals trat das vom Volk angenommene Energiegesetz in Kraft. Das 2017 gegründete EVG Zentrum, ein Spinoff der Hochschule Luzern für Technik und Architektur, stieg früh ein und managt zurzeit rund ein Dutzend EVGs in der ganzen Schweiz.

Ökonomisch müssten EVG ein Selbstläufer sein, denn konventioneller Strom kostet durchschnittlich rund 20 Rappen pro KWh für Grossverbraucher und noch einmal 5 Rappen mehr für Privathaushalte; Solarstrom hingegen lässt sich heute für unter 15 Rappen pro KWh produzieren. «Und trotzdem», erklärt Cyrill Burch, Chef und Co-Gründer des EVG Zentrum, «werden immer noch viele Dächer einfach mit Kies bestreut».

Der Grund: Die geltenden Verordnungen zum Energiegesetz schrecken die Investoren ab. Sie verhindern, dass ein Bauherr, der sich für eine nachhaltige Energieversorgung seiner Liegenschaft entscheidet, einen Gewinn erzielen kann. Er muss sämtliche finanziellen Vorteile an die Mieter weitergeben.

Im Moment läuft eine Vernehmlassung zu den einschlägigen Bestimmungen und Cyrill Burch hofft, dass sie mindestens modifiziert werden. «Wenn der Gesetzgeber den Markt besser spielen lässt, werden EVGs zum Standard».

Er und seine fünf Mitarbeiter wären bereit. «Neue Technologien und Tools», so Burch, «werden die Gründung und das Management von EVGs weiter vereinfachen.» 

(Bild: ZVG)

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